Thailand trauert – Was Touristen jetzt beachten sollten
 
    Thailand steht still – zumindest innerlich. Nach dem Tod der hochverehrten Königinmutter Sirikit, Mutter von König Maha Vajiralongkorn, hat Premierminister Srettha Thavisin eine landesweite Staatstrauer ausgerufen. Während Staatsbedienstete für ein ganzes Jahr Trauerkleidung tragen sollen, gilt für die allgemeine Bevölkerung eine offizielle Trauerfrist von 90 Tagen. Diese Phase ist geprägt von Respekt, Besinnung und Zurückhaltung – Werte, die im thailändischen Alltag tief verwurzelt sind.
 
    Verhalten mit Feingefühl: Was Touristen wissen sollten
Auch Gäste des Landes sind nun gefordert, sich sensibel zu verhalten. Zwar wird von Tourist:innen nicht verlangt, in Schwarz zu erscheinen, doch auffällige Kleidung und grelle Farben – besonders an heiligen Stätten oder bei offiziellen Zeremonien – gelten als unangebracht. Dezente, unauffällige Kleidung wird empfohlen. Ebenso sollte auf ausgelassene Freude und lautes Verhalten verzichtet werden.
Laute Partys, fröhliche Feiern oder übertriebene Ausgelassenheit sind in dieser Zeit fehl am Platz. Öffentliche Kritik an der Monarchie ist nicht nur tabu, sondern kann rechtliche Konsequenzen haben. Wer Tempel, Denkmäler oder Regierungsgebäude besucht, sollte sich auf mögliche Zugangsbeschränkungen oder geänderte Öffnungszeiten einstellen – und den Anweisungen vor Ort unbedingt Folge leisten.
Veranstaltungen: Kein Verbot, aber stille Töne
Eine generelle Absage aller Feste und Events gibt es nicht. Die thailändische Regierung hat jedoch Veranstalter dazu angehalten, ihre Programme an die neue Situation anzupassen. Weniger Lautstärke, weniger Spektakel, mehr Zurückhaltung. Besonders Musikfestivals, Konzerte und Shows werden entweder abgesagt oder in reduzierter Form durchgeführt.
Ein prominentes Beispiel: Das „Leo Beach Music Festival“ wurde bereits ersatzlos gestrichen – aus Respekt vor der verstorbenen Königinmutter. Auch Großveranstaltungen in Bangkok und auf beliebten Ferieninseln werden derzeit überprüft oder verschoben. Ob die bekannten Full Moon Partys auf Koh Phangan am 5. November und 5. Dezember stattfinden, ist fraglich. Die Tourismusbehörden betonen aber: Es werde nicht gestrichen, sondern angepasst. Der neue Tenor: feiern – ja, aber mit Haltung.
Loy Krathong in Sukhothai: Tradition lebt, Lichtershow fällt aus
Besonders symbolisch: Das traditionelle Loy Krathong Festival 2025 in Sukhothai, eines der bedeutendsten Feste des Landes. Die beliebte Licht- und Tonshow im historischen Park wurde abgesagt – ein Zeichen der stillen Ehrerbietung. Die rituellen Elemente des Festes wie das Schwimmenlassen der kunstvoll dekorierten Krathongs bleiben jedoch erhalten. Tickets für die abgesagte Show werden vollständig rückerstattet. Die Veranstalter kündigten an, den festlichen Charakter des Festivals in einer „angemessen zurückhaltenden Atmosphäre“ fortzuführen.
Zwischen Feierlaune und Feingefühl: Ein Balanceakt
Gerade in Bangkok, wo sonst bunte Lichter, Musik und Feuerwerke den Takt vorgeben, ist nun eine leisere Gangart zu spüren. Selbst Großevents wie das Lichterfestival „Vijit Chao Phraya“ sollen stattfinden – jedoch mit „gedämpfter Strahlkraft“. Weniger Feuerwerk, mehr Symbolik. Oder, wie es ein Veranstalter formulierte: „Vijit in Moll“.
Thailand begegnet dem Verlust mit Haltung – und setzt dabei nicht auf Verbote, sondern auf gesellschaftliches Feingefühl. Auch die Unterhaltungsbranche zieht mit. Für Besucher:innen heißt das: Das Land bleibt offen und gastfreundlich. Doch wer nun reist, sollte weniger den großen Auftritt suchen, sondern stille Wertschätzung zeigen.
(VOL.AT)
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