78 Todesopfer seien erstickt, weil sie nach ihrer Festnahme in völlig überfüllte Lastwagen gepfercht worden seien, sagte ein Gerichtsmediziner des Justizministeriums am Dienstagabend.
Der stellvertretende Militärkommandant der Region, Generalmajor Sinchai Nujsathit, bestätigte: Wir hatten mehr als 1.300 Menschen in den Lastwagen. Sechs weitere Personen wurden bei den Unruhen erschossen.
Die Festnahmen folgten auf gewaltsame Proteste muslimischer Jugendlicher vor einer Polizeiwache in der Provinz Narathiwat. Rund 2.000 junge Leute hatten am Montag vor der Wache in Takbai randaliert und die Freilassung von sechs Inhaftierten gefordert. Sie warfen mit Steinen auf Polizisten, kippten Fahrzeuge um und versuchten mehrfach, die Wache zu stürmen. Bereitschaftspolizei und Soldaten setzten Wasserwerfer, Tränengas und scharfe Munition ein, um die Menge auseinanderzutreiben.
Nach sechs Stunden wurde die Polizei schließlich Herr der Lage und ließ 1.300 Personen in Militärlager abtransportieren. Wie viele Lastwagen genau eingesetzt werden, war unklar. Zusätzlich zu 25 Militärfahrzeugen seien weitere von Privatunternehmen angemietet worden, teilten die Streitkräfte mit.
Noch kurz vor der offiziellen Bekanntgabe der Todesursache hatte der thailändische Ministerpräsident Thaksin Shinawatra die islamische Tradition des Ramadan-Fastens für die hohe Opferzahl verantwortlich gemacht. Einige sind gestorben, weil sie gefastet haben, und sie wurden eng zusammengepackt, sagte der Regierungschef in einer Pressekonferenz. Ihre Körper waren geschwächt. Niemand hat ihnen etwas getan.
Die thailändischen Sicherheitskräfte kämpfen seit Monaten gegen die zunehmende Gewalt im mehrheitlich von Muslimen bewohnten Süden des Landes an, wo seit Anfang des Jahres zahlreiche Anschläge verübt wurden. Am 28. April schossen Sicherheitskräfte 107 überwiegend jugendliche Angreifer nieder, die Polizeiwachen und Posten der Zivilverteidigung zu stürmen versuchten. Die Sicherheitskräfte waren vorab gewarnt worden; in ihren Reihen wurden nur fünf Personen getötet. Die meisten Angreifer waren nur mit Buschmessern bewaffnet.
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