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Thailand: Mehr als 90 Tote bei Unruhen

Die Zahl der Toten bei blutigen Zusammenstößen zwischen Sicherheitskräften und Rebellen im moslemischen Süden Thailands ist auf mindestens 95 gestiegen.

Von den Angreifern seien 93 getötet, zwölf weitere verletzt und einer festgenommen worden, sagte Armeesprecher Chitnart Bunnothok am Mittwoch. Es sei wahrscheinlich, dass die Opferzahl noch steigen werde.

Der thailändische Regierungschef Thaksin Shinawatra erklärte, von den Regierungstruppen seien zwei Männer ums Leben gekommen, neun weitere seien verletzt worden. Die Angreifer seien lediglich mit Macheten und einigen Gewehren ausgerüstet gewesen. Es handelt sich um die schwersten Kämpfe, seit die Unruhen im Süden Thailands Anfang Jänner erneut ausgebrochen waren. Nach Angaben des regionalen Polizeichefs Prung Boonpadung griffen bewaffnete Gruppen im Morgengrauen in den Provinzen Yala, Pattani und Songkhla insgesamt zehn Kontrollposten der Polizei und der Armee an; daraufhin entbrannten heftige Gefechte.

Nach Angaben des regionalen Polizeichefs Prung Boonpadung griffen bewaffnete Gruppen am Mittwoch im Morgengrauen in den Provinzen Yala, Pattani und Songkhla insgesamt zehn Kontrollposten der Polizei und der Armee an; darauf entbrannten hefitge Gefechte. Die rund tausend Kilometer von der Hauptstadt Bangkok entfernte Region des Landes wird seit Jahresbeginn von Gewalttaten erschüttert. Bei Bombenanschlägen und Angriffen in den fünf südlichen Provinzen Thailands kamen seit Jänner dieses Jahres bisher rund 60 Menschen ums Leben. Die Regierung machte wechselweise Gangster, nach Unabhängigkeit strebende Rebellen oder Islamisten verantwortlich.

Die Angriffe richteten sich nicht nur gegen Sicherheitskräfte, sondern auch gegen Dorfvorsteher, buddhistische Mönche, Zivilisten und sogar Urlauber. Bis in die 80er Jahre hatten Aufständische für eine Unabhängigkeit des Südens gekämpft. Eine Regierungskampagne beendete die Gewalt bis zu den jüngsten Unruhen. Die an Malyasia angrenzende Region wird zu 90 Prozent von Moslems dominiert; das restliche Thailand ist fast vollständig buddhistisch. Die aufständischen Separatisten sehen sich in Bildung und Arbeitsmarkt diskriminiert; zudem werde ihre Kultur und Sprache diskriminiert.

Der Konflikt dauert bereits seit Jahrzehnten an. Malaysia verstärkte wegen der Unruhen die Sicherheitskontrollen an den Grenzübergängen zu Thailand. Der stellvertretende Verteidigungsminister Zainal Abidin Zin sagte, völlig geschlossen worden sei die Grenze aber nicht. Das überwiegend muslimische Malaysia und Thailand haben eine Zusammenarbeit zur wirtschaftlichen Förderung der Grenzregion vereinbart. Die Regierung in Kuala Lumpur hat zudem thailändische Vorwürfe scharf zurückgewiesen, in malaysischen Grenzdörfern werde thailändischen Rebellen Zuflucht gewährt.

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