Dabei ist die Zersiedelung in der Alpenrepublik dreimal so hoch ist wie etwa im Nachbarland Deutschland, was eine verstärkte Zunahme des Verkehrsaufkommens nach sich zieht. Bessere Anbindung von Bauprojekten an das öffentliche Verkehrsnetz könnte dieser Entwicklung Einhalt gebieten, wie eine Studie des Verkehrsclub Österreich (VCÖ) zeigt, die am Mittwoch in Wien vorgestellt wurde.
Aufgrund mangelnder Bus- und Bahnverbindungen ist in dünn besiedelten Gebieten die Abhängigkeit vom Auto deutlich höher als in urbanen Bereichen. So kommen im Burgenland auf 1.000 Einwohner 581 Pkw, in Wien sind es dagegen nur 398. Die Zahl der Pendler ist seit 1991 österreichweit um 31 Prozent auf mehr als 1,9 Mio. Menschen gestiegen. Der durchschnittliche Arbeitsweg hat sich in den vergangenen Jahren auf rund 20 km verdoppelt. Starke Beanspruchung der Verkehrswege und steigender CO2-Ausstoß sind die Folge.
Darüber hinaus sind die sozialen Kosten, die abgelegene Siedlungen verursachen, entschieden höher als in gut angeschlossenen Gebieten: Die Kosten für Essen auf Rädern, Heimhilfebesuche oder Schülertransporte sind für Gemeinden mit Streusiedlungen sind viermal so hoch wie in verdichteten Wohngebieten.
Zur Lösung dieser Probleme fordert der VCÖ die Unterstützung von Bauten, die nicht nur energie-, sondern auch verkehrssparend sind. Dabei soll die Entfernung zur nächsten Haltestelle des öffentlichen Verkehrs sowie zu den Einrichtungen des täglichen Bedarfs in der Wohnbauförderung berücksichtigt werden.
Laut Studie verbraucht ein Haushalt ohne Auto im Optimalfall um annähernd zwei Drittel weniger Energie als einer mit Pkw. Ein Projekt in Linz hätte das Potenzial kompakter Raumstrukturen gezeigt: Durch die Umsiedlung von 10.000 Personen (fünf Prozent des untersuchten Gebietes) aus Lagen mit niedriger Siedlungsdichte in verdichtete Wohngebiete konnte die Verkehrsbelastung um 26.000 km pro Tag gesenkt werden.
Weiters sprach sich der Verkehrsclub für ein Forcieren von Betriebsansiedelungen entlang von Schienennetzen aus. Laut aktueller Studie wurden 2006 in Österreich 70,4 Mio. Tonnen Güter mit der Bahn transportiert. Wäre dies mit dem Lkw erfolgt, hätte das die Klimabilanz um geschätzte 1,3 Mio. Tonnen CO2 verschlechtert.
Das Potenzial zur Einsparung von Kohlendioxid-Emissionen durch entsprechende Raumordnungsmaßnahmen ist laut VCÖ enorm: Durch dichte Siedlungsstrukturen, Betriebsansiedlungen in Bahnnähe sowie Förderung der Nahversorgung könnte bis 2012 eine Verringerung um 580.000 Tonnen erreicht werden.
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