Vielen Islamisten gehe es darum, ihre verletzte Ehre wieder herzustellen, sagte Rushdie dem Magazin stern. Ihre sexuelle Angst vor Frauen erstrecke sich auch auf westliche Gesellschaften, sagte der britisch-indische Autor, weil diese ihre Frauen nicht verschleiern und diese potenzielle Gefahr nicht entschärfen.
Der Westen vernachlässige diesen Punkt, weil es die moralische Achse von Ehre und Scham dort nicht gibt. Das abendländisch-christliche Weltbild, das sich zwischen den Begriffen Schuld und Erlösung bewege, sei im Orient völlig unwichtig, zitierte das Blatt den Autor weiter. Dafür gebe es das große Gewicht der Ehre. Soeben ist bei Rowohlt Rushdies neuer Roman Shalimar der Narr erschienen, dessen zentrales Thema der Terror ist. Darin ermordet der Protagonist Shalimar brutal seine Ehefrau – aus verletzter Ehre.
Rushdie selbst, der wegen der Todesdrohungen islamischer Extremisten jahrelang im Untergrund leben musste, fühlt sich heute nicht mehr bedroht. Ich werde schon seit sieben, acht Jahren nicht mehr beschützt. Ich gehe, wohin ich will, erklärte der Autor.
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