Tennis: Mayr-Achleitner im Halbfinale

Die Tirolerin hat damit einmal mehr bewiesen, dass sie sich an höher gelegenen Schauplätzen besonders wohl fühlt. Ihr bisher einziges Halbfinale hatte sie 2009 in Bogota erreicht, das ja mit rund 2.800 m noch weit höher liegt als Bad Gastein mit 800 Metern Seehöhe. Mayr-Achleitner war schon 2008 und 2010 im Gasteinertal im Viertelfinale gestanden. Bei ihrem vierten Antreten hat sie nun auch die dritte Runde gemeistert und bisher noch gar keinen Satz abgegeben.

“Ich bin natürlich sehr zufrieden. Ich hatte immer das Gefühl, dass ich die Bessere bin und ich dieses Spiel gewinnen werde. Für mich waren es heute nicht die idealen Bedingungen. Ich habe es lieber, wenn es heiß ist. Dann kann ich schneller spielen”, sagte Mayr-Achleitner, die bei Temperaturen um 14 Grad alles andere als sommerliche Verhältnisse vorfand.

“Es ist immer schöner, wenn das Ganze zu Hause passiert”, meinte Mayr-Achleitner zur Einschätzung des Erfolgs befragt. Als “Höhenspezialistin” wollte sie sich dennoch nicht bezeichnen lassen. “Ich spiele auch auf Null (Meeres-Niveau, Anm.) gut. Es wäre tragisch, wenn es anders wäre”, sagte die Tirolerin, die bei sich eine starke Verbesserung bei Aufschlag und Vorhand konstatierte und insgesamt konstanter geworden sei.

Auf ihre Halbfinal-Gegnerin musste Mayr-Achleitner noch lange warten, da eine Regenunterbrechung den Spielbetrieb noch während des zweiten Viertelfinales zwischen Yvonne Meusburger (AUT) und Maria Jose Martinez Sanchez (ESP) für Stunden stoppte. Das Spiel war beim Stand von 7:6(5),4:6,3:2 für Martinez Sanchez und Aufschlag der Spanierin unterbrochen worden. Mary-Achleitner konnte jedenfalls froh sein, sich die Warterei erspart zu haben.

Gegen Wimbledon-Achtelfinalistin Perwak, die an der Church Road Tamira Paszek in drei Sätzen unterlegen war, hat Mayr-Achleitner heuer ein bemerkenswertes Erfolgserlebnis: Im Challenger-Finale in Zlin, ebenfalls auf Sand, und nur kurz vor Wimbledon siegte die Tirolerin glatt mit 6:1,6:0. “Das wird bei ihr im Hinterkopf noch drinnen sein”, sagte Mayr-Achleitner für den Fall, dass Perwak ihre Gegnerin wird.

Jedenfalls zeige dies auch, wie knapp im Tennis alles beisammen liegt. “Jede kann jede schlagen”, glaubt die aktuelle Nummer 109 der Welt. Sie wird sich im Ranking zumindest kurzfristig um über 20 Plätze verbessern, da Bad Gastein heuer eine Woche früher gespielt wird als im Vorjahr und ihr die Punkte vom Viertelfinale 2010 erst später aus der Wertung fallen.

Für Yvonne Meusburger ist es dagegen nichts mit ihrem dritten Halbfinale bei dieser Veranstaltung nach 2007 und 2010 geworden. Die 27-jährige Vorarlbergerin unterlag der Spanierin Maria Jose Martinez Sanchez nach 2:48 Stunden mit 6:7(5),6:4,3:6 und hatte dabei u.a. eine 5:2-Führung im ersten Satz ausgelassen.