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Telekom-Prozess: Vorständen drohen 10 Jahre Haft

Am Montag Vormittag begann unter großem Medieninteresse das Strafrechtsverfahren gegen die ehemaligen Vorstände der Telekom Austria. Angeklagt sind sie wegen Kursmanipulation, es drohen zehn Jahre Haft.

Hauptangeklagter ist Ex-Festnetzvorstand Rudolf Fischer. Weiters angeklagt sind Ex-Generaldirektor Heinz Sundt, sein Finanzchef Stefano Colombo, der frühere Telekom-Manager Josef Trimmel sowie der Euro Invest-Bankier Johann Wanovits.

“Aktienkurs-Pflege” mit Manager-Boni

Letzterer wird als Beitragstäter geführt und hat bereits vor Journalisten eingeräumt, den Kurs “gepflegt” zu haben, um einen angeblichen feindlichen Angriff auf die Telekom-Aktie abzuwehren. Davon will Sundt nichts gewusst haben. Das Ergebnis der “Kurspflege” war ein Managerbonusprogramm über gut 10 Millionen Euro, alleine Sundt hat davon rund 360.000 Euro brutto bekommen. Er weist den Vorwurf der Untreue entschieden zurück.

Teilgeständnis erwartet

Von Seiten der Verteidiger der Manager hieß es zuletzt, Fischer wolle ein Teilgeständnis ablegen. Dies hätte weitreichende Folgen, weil der Ex-Festnetzvorstand auch noch in anderen vermeintlichen Korruptionsfällen im Focus steht. Hierbei geht es um Scheinrechnungen über den Lobbyisten Peter Hochegger, der das Geld an das Umfeld der FPÖ bzw. des BZÖ zur Gesetzesbeeinflussung weitergeleitet haben soll. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Die Anklage wird von Staatsanwalt Hannes Wandl vertreten, vorsitzender Richter des Schöffensenats ist Michael Tolstiuk, Gerichtssachverständiger ist Matthias Kopetzky. Erstmals in der Strafrechtsgeschichte kommt die Kronzeugenregelung zu tragen, angeboten hat sich der ehemalige Telekom-Manager Gernot Schieszler. (APA)

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