Teilsperre nach Brand in Wiener U1 wohl noch bis Dezember

Bei einer Pressekonferenz am Freitag wurde von den Wiener Linien angekündigt, dass ein durchgängiger Betrieb der U1 erst in der ersten Dezemberwoche wieder aufgenommen werden kann.
50 Meter Gleise müssen nach Brand in U1 erneuert werden
Nach dem Brand wurden die Tunnelwände und das Gleisbett untersucht. 50 Meter Gleis wurden in Mitleidenschaft gezogen, "15 davon komplett und sehr stark", sagte Wiener-Linien-Geschäftsführerin Alexandra Reinagl.
Dort müssen die Gleise ebenso wie die Schwellen, 400 Meter Kabelrinnen und mehrere Kilometer Kabel erneuert werden. Erst danach werden die Züge den Abschnitt wieder befahren können. Daher fährt die U-Bahn-Linie U1 vorerst weiterhin nur zwischen Oberlaa und Reumannplatz sowie zwischen Schwedenplatz und Leopoldau. Die Stationen Keplerplatz bis Stephansplatz werden nicht eingehalten.

Züge des gleichen Typs werden nach Brand in Wiener U1 überprüft
Zusätzlich wird eine Überprüfung der alten "Silberpfeile" vom gleichen Typ wie der Unglückszug durchgeführt, der Baujahr 1993 ist. Es gibt 37 derartige Züge, wobei ein Zug aus einem Fahrtenverband von drei Doppelzügen besteht, erläuterte Reinagl. "Die Fahrzeuge dieser Bauart werden jetzt alle gerade intensiv in den Werkstätten geprüft und kommen dann in den Auslauf."
Zu den polizeilichen Brandermittlungen des Landeskriminalamts Wien wurde ein unabhängiger Brandsachverständiger zugezogen, berichtete die Wiener-Linien-Geschäftsführerin. "Wir beteiligen uns nicht an Spekulationen und werden die Ursache - da bitte ich um Verständnis - dann kommunizieren, wenn es dazu gesicherte Informationen gibt", betonte sie. Das Feuer sei in der Mitte des Zuges mit sechs Waggons aufgetreten. Der Zug war im Tunnel zwischen den Stationen Taubstummengasse und Südtiroler Platz/Hauptbahnhof brennend zu stehen gekommen.
Fahrerin hat bei Brand in Wiener U1 "alles richtig gemacht"
"Die Fahrerin hat nach heutigem Erkenntnisstand alles richtig gemacht und die Rettungs- und Informationskette unverzüglich in Gang gesetzt", sagte Reinagl. Der zum Brandzeitpunkt als Sonderzug ohne Passagiere geführte Zug "war eine Zeit davor mit Fahrgästen unterwegs", erläuterte sie auf Nachfrage. Die genauen Minuten könne sie nicht sagen. "Bei diesem einschneidenden Ereignis sind Fahrgäste zu keinem Zeitpunkt gefährdet gewesen", versicherte die Wiener-Linien-Chefin. Der Zug sei als Reservezug unterwegs gewesen, habe dann "seinen Dienst abgeleistet, hat sich geleert und war auf dem Weg wieder auf das Abstellgleis", so Reinagl. "Der Zug ist ein paar Tage vorher erst überprüft worden und hat nichts gehabt", ergänzte sie.
Reinagl bedankte sich bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern allen voran "auch bei unserer Fahrerin". Die 25-Jährige habe inzwischen ebenfalls das Krankenhaus verlassen können und wie fünf Stationsmitarbeiter eine leichte Rauchgasvergiftung erlitten. 300 Mitarbeiter seien nun seit dem Löschen des Brandes durch die Feuerwehr am späten Dienstagnachmittag "rund um die Uhr im Einsatz, um den durchgehenden Betrieb so schnell als möglich wieder herzustellen".
Passagiere brauchen nach Brand in Wiener U1 Geduld
Direkter Dank der Wiener Linien gilt auch den Fahrgästen für "Ihr Verständnis und Ihre Geduld", betonte Reinagl. "Wir können unserer Leistung teilweise momentan nicht ganz gerecht werden aufgrund eben dieser Vorfälle". Die Sperre von fünf Stationen sei wegen der Lage der Weichen im Schienennetz erforderlich.
Die Straßenbahn-Linie D bleibt jedenfalls vorerst bis Reumannplatz verlängert, zwischen Börse und Schwarzenbergplatz fährt sie umgeleitet über Schwedenplatz und Franz-Josefs-Kai. Sie verbindet damit die beiden U1-Stationen Schwedenplatz und Reumannplatz. Auf 1 und O kann ebenfalls ausgewichen werden. Zusätzlich wurde die Bus-Linie 13A verstärkt. Die U2Z-Straßenbahn im Nachtverkehr vor Wochenend- und Feiertagen endet nicht bei Oper/Karlsplatz, sondern wird ebenfalls bis Reumannplatz geführt.
(APA/Red)
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