Dies erklärte ein iranischer Justizsprecher am Dienstag. Er machte aber keine weiteren Angaben über den Fall, der in der iranischen Öffentlichkeit großes Aufsehen erregt hat.
Nach Medienberichten wurde Polizeichef General Reza Zarei bereits im März festgenommen, als er bei einer Polizeirazzia zusammen mit sechs nackten Frauen in dem Geheimbordell entdeckt worden war. Er wurde zum Rücktritt gezwungen. Auf iranischen Webseiten wurden genüsslich Details zu dem Fall ausgewälzt. Iranische Beamte durften sich nicht offiziell zu dem Fall äußern. Inoffiziell wurden aber die Umstände der Verhaftung des Polizeichefs bestätigt.
Prostitution ist in der Islamischen Republik streng verboten, sie kann mit dem Tode bestraft werden. Schon Gespräche über Sex erachten konservative Kleriker als Sünde. Die Razzia in dem Geheimbordell soll vom iranischen Justiz-Chef Ayatollah Mahmoud Hashemi Shahroudi persönlich angeordnet worden sein.
Zarei war mit der Umsetzung eines von der Regierung ausgearbeiteten Programms zum Kampf gegen Korruption und Laster und zur Wahrung der Tugend beauftragt. In den vergangenen Monaten hatte seine Leute zahlreiche junge Frauen und Männer festgenommen, weil sie unerlaubte Beziehungen gepflegt oder sich nicht an die mittlerweile wieder verschärfte Kleiderordnung gehalten hatten. Die staatlichen Medien hatten über die Ablöse Zareis berichtet, aber weder seine Festnahme noch die Gründe dafür erwähnt.
Die im Iran geltenden strengen islamischen Gesetze behindern normale Kontakte zwischen den Geschlechtern. Nicht selten wurden junge Iraner nur deshalb, weil sie auf Geburtstagspartys miteinander getanzt hatten, eingesperrt und ausgepeitscht.
Der seit 1979 an der Macht befindliche schiitische Klerus hatte jahrelang ein rosiges Bild der iranischen Gesellschaft gezeichnet, in der es keine Prostitution gebe. Allerdings mussten die Behörden in den letzten Jahren einräumen, dass das Problem auch im Iran existiert. Immer mehr käufliche Damen zeigen sich in den Straßen, nicht zuletzt aufgrund der wirtschaftlichen Probleme des Landes.
Angesichts der Zunahme der Prostitution sind Rufe nach Legalisierung der Bordelle laut geworden. Diese könnten nach den Regeln der im schiitischen Islam erlaubten “Zeitehe” betrieben werden. Demnach können Männer und Frauen auch für weniger als 24 Stunden verheiratet werden. Die meisten islamischen Kleriker lehnen dies jedoch ab und meinen, der Islam könne Ehebruch niemals dulden.
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