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Technik-Checks bei Lkw: Fast jedes zweite Fahrzeug mit gravierenden Mängeln

Vorarlberger Polizei stoppt Lkw mit gefährlich defekten Bremsen
Vorarlberger Polizei stoppt Lkw mit gefährlich defekten Bremsen ©LPD Vorarlberg
Bei Lkw-Kontrollen in Vorarlberg wurde fast jedes zweite Fahrzeug wegen schwerer Mängel gestoppt. Polizei und ASFINAG ziehen eine ernüchternde Bilanz.

Zwischen dem 6. und 10. Oktober 2025 haben die Spezialisten der Landesverkehrsabteilung Vorarlberg gemeinsam mit dem mobilen Prüfzug der ASFINAG gezielte technische Kontrollen von Schwerfahrzeugen durchgeführt. Die Überprüfungen fanden an mehreren neuralgischen Punkten im ganzen Bundesland statt. Ziel war es, durch präzise Inspektionen die Verkehrssicherheit zu erhöhen – insbesondere im Bereich des internationalen Güterverkehrs.

Kontrollschwerpunkt: Sichtbare Mängel und alte Fahrzeuge

Im Mittelpunkt der Aktion standen Fahrzeuge, die äußerlich bereits problematisch wirkten oder altersbedingt als risikobehaftet einzustufen waren. Insgesamt wurden 49 Lkw und Anhänger genau unter die Lupe genommen – mit ernüchterndem Ergebnis.

Fast 60 Prozent mit schweren Mängeln

Bei 29 der kontrollierten Fahrzeuge wurden so gravierende technische Defekte festgestellt, dass die Weiterfahrt umgehend untersagt werden musste. In diesen Fällen nahmen die Kontrollorgane die Kennzeichen vorläufig ab. Erst nach nachgewiesener Reparatur dürfen diese Fahrzeuge wieder auf die Straße. Zu den schwerwiegendsten Mängeln zählten defekte Bremsanlagen, geplatzte Luftfederbälge sowie Reifen in alarmierend schlechtem Zustand – teils abgefahren, teils stark beschädigt.

Besonders drastisch zeigte sich der Zustand eines ukrainischen Sattelanhängers: An allen sechs Reifen wurden tiefe Beschädigungen an der Lauffläche festgestellt – ein akutes Sicherheitsrisiko.

©LPD Vorarlberg

Zahlen, die aufhorchen lassen

Im Rahmen der Kontrollen dokumentierte die Polizei insgesamt 80 schwerwiegende Mängel sowie 94 Fälle, in denen eine unmittelbare Gefahr für andere Verkehrsteilnehmer bestand. Diese Beanstandungen wurden an die zuständigen Bezirkshauptmannschaften weitergeleitet.

Doch damit nicht genug: Rund 300 weitere Verstöße wurden festgestellt – darunter Missachtungen der Lenk- und Ruhezeitenverordnung, Verletzungen des Güterbeförderungsgesetzes sowie unzureichende Ladungssicherung. Um die Einleitung von Verwaltungsstrafverfahren abzusichern, wurden in 62 Fällen vorläufige Sicherheitsleistungen eingehoben.

Ein Schlaglicht auf den Zustand des Transitverkehrs

Die Zahlen belegen ein strukturelles Problem im internationalen Schwerverkehr. Trotz klarer Vorschriften und vorhandener Technik bleiben gravierende Sicherheitsmängel keine Ausnahme, sondern sind erschreckend häufig. Die Behörden wollen deshalb an solchen Schwerpunktkontrollen festhalten – im Interesse aller Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer.

©LPD Vorarlberg

(VOL.AT)

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