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Tödlicher Kletterunfall am Widderstein

Mittelberg - Am Widderstein hat sich am Sonntagmittag ein tödlicher Bergunfall ereignet. Ein deutscher Kletterer ist vor den Augen seiner Lebensgefährtin von einem Stein tödlich getroffen worden.

Beim Klettern mit seiner 31-jährigen Freundin ist an der Südwestwand ein 29-jähriger Bergsteiger aus dem Allgäu abgestürzt. „Für den Mann kam jede Hilfe zu spät, er erlag seinen schweren Kopfverletzungen“, so Alpinpolizist Helmut Lau von der Dienststelle Kleinwalsertal im „VN“-Gespräch.

Der Mann war als Zweier-Seilschaft im Doppelseil mit seiner Freundin aus Riezlern auf der Südwestwand des bei Kletterern sehr beliebten Widdersteins unterwegs. Die beiden Bergsteiger waren am Morgen gegen sieben Uhr von Baad im Kleinwalsertal auf dem Normalweg aufgestiegen und querten dann in die mit Schwierigkeitsgrad „Vier“ für geübte Kletterer gut zu bewältigende Südwestwand. Der 29-Jährige kletterte voraus, seine Freundin sicherte ihn.

Ruck im Seil

Was dann passierte, ist bisher unklar. Die Freundin spürte auf halber Strecke gegen zehn Uhr vormittags laut Polizei plötzlich einen Ruck im Seil. Offenbar der Zeitpunkt, als der 29-Jährige über ihr abstürzte. „Was passiert war, konnte die junge Frau aber nicht sehen“, so Lau. Die Alpinpolizisten vermuten, dass der Bergsteiger auf brüchigem Gelände den Halt verlor und etwa 25 Meter tief ins Seil stürzte. „Die nächste Zwischensicherung war etwa 12 Meter unter ihm, die Absturzhöhe über das felsdurchsetzte Gelände beträgt somit etwa 20 bis 25 Meter“, schildert Helmut Lau.

Alpinpolizist Christoph Felder von der Dienststelle Au klettert selbst oft diese Route und weiß: „Der Widderstein ist nicht zu unterschätzen, das Gelände ist brüchig, man muss schon sehr aufpassen.“

Der Verunglückte schlug beim Absturz mehrmals auf steiniges Gelände auf, er trug zwar einen Helm, die Verletzungen durch den Aufprall auf Stein waren jedoch zu schwer.

Die Freundin des Mannes rief laut um Hilfe. Ihre verzweifelten Rufe hörten Wanderer, diese alarmierten sofort die Rettungskräfte. Der Notarzthelikopter „C8“ und der Polizeihubschrauber „Libelle“ machten sich auf den Weg zum Unglücksort, konnten jedoch nichts mehr für den verunglückten Bergsteiger tun. Vom „C8“ wurde der Leichnam des 29-Jährigen schließlich aus der Wand geborgen und ins Tal gebracht.

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