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Tausendstelkrimi im Barcelona

Lokalmatador Fernando Alonso hat am Samstag im ersten Qualifying für seinen Formel-1-Heim-Grand-Prix in Montmelo bei Barcelona im italienischen Toyota-Piloten Jarno Trulli den Vortritt lassen müssen.

Trulli drehte auf dem „Circuit de Catalunya“ in 1:14,795 Minuten die schnellste Runde und greift am Sonntag im zweiten Teil des Qualifyings nach der ersten Pole Position für Toyota. Das Qualifying entwickelt sich jedoch zu einem Tausendstelkrimi, denn die Top-4 sind zur Halbzeit nur durch 75 Tausendstel getrennt, die Top-10 befinden sich innerhalb einer Sekunde!

Im Windschatten des 30-jährigen Trulli folgen WM-Leader Alonso (0,016), der die vergangenen drei Rennen gewonnen hat, der Finne Kimi Räikkönen (0,024) und der Deutsche Ralf Schumacher (0,075). Weltmeister Michael Schumacher (Ferrari), der seit 2001 in Barcelona ungeschlagen ist und vor zwei Wochen in Imola Alonso schwer zugesetzt hatte, kam über Rang sieben nicht hinaus und hatte bereits 0,603 Sekunden Rückstand. Das Red-Bull-Duo David Coulthard (GBR) und Vitantonio Liuzzi belegte die Plätze zehn und 13, der von einer Grippe geschwächte Kärntner Patrick Friesacher kam nicht über den 18. und letzten Platz hinaus.

Trulli, aktuell WM-Zweiter, war von seiner Bestzeit nach sauberer Runde überrascht: „Ich hatte den ganzen Tag Probleme mit dem Auto.“ Alonso, der am Renn-Wochenende von zehntausenden Landsmännern euphorisch gefeiert wird, freute sich über die tolle Atmosphäre: „Das war etwas ganz besonderes für mich, vielleicht sogar die schönste Formel-1-Runde meiner bisherigen Karriere“, Der Spanier, der im Freien Training mit Motorproblemen zu kämpfen hatte, haderte aber auch ein wenig: „Ich habe einige kleine Fehler gemacht, deshalb bin ich überrascht, dass ich unter die ersten Drei gefahren bin.“

Schumacher hofft trotz des Rückstandes auf eine Fortsetzung seiner vor zwei Wochen begonnen Aufholjagd auf Alonso: „Das war ganz in Ordnung. Es wird ein schwieriges Unterfangen, ganz nach vorne zu fahren. Aber es liegt im Bereich des Möglichen.“ Teamkollege Rubens Barrichello (BRA) verliert auf Grund eines Motorenwechseln in der Startaufstellung zehn Plätze.

Der Konkurrenz hinterher fuhr Friesacher, diesmal der einzige Österreicher im Feld. Friesacher verlor auch das Minardi-interne Stallduell deutlich und war gleich um 0,743 Sekunden langsamer als der Niederländer Christijan Albers. Als Letzter wird jedoch auf jeden Fall BMW-Williams-Pilot Nick Heidfeld ins Rennen gehen, der Deutsche hat am Wochenende bereits zwei Motorenwechsel hinter sich.

Friesacher war mit dem 18. und letzten Platz natürlich unglücklich, verfügt er doch in Barcelona über einen neuen Heckflügel und 60 PS mehr. „Mit dem Qualifying bin ich nicht so glücklich. Ich war am Vormittag schon eine Sekunde schneller. Durch die Veränderung im Setup hatte ich dann aber im Qualifying extrem viel Untersteuern. Das Auto ist zu aggressiv auf der Vorderachse. Für Sonntag müssen wir mehr Balance finden“, sagte der Kärntner.

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