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Tausende demonstrierten in Wien friedlich gegen ÖVP-FPÖ-Regierung

Die Demonstranten zogen mit Schildern und Transparenten durch Wien.
Die Demonstranten zogen mit Schildern und Transparenten durch Wien. ©APA/HANS PUNZ
Die Groß-Demo gegen die schwarz-blaue Regierung verlief am Samstag friedlich und ruhig. Rund 500 Polizisten waren im Einsatz um für Ordnung und Sicherheit zu sorgen.
Demo in Wien

Einige tausend Demonstranten sind am 15. Dezember anlässlich des ersten Jahrestags der Bildung der türkis-blauen Bundesregierung in Wien zusammengekommen, um gegen die Politik von ÖVP und FPÖ zu demonstrieren. Der “Bündnis heißer Herbst” startete am Nachmittag seinen Demonstrationszug, ab 18.00 Uhr war eine Abschlusskundgebung am Heldenplatz angesetzt.

Regierungskritiker marschierten in Wien

Zur Demonstration gegen “Rechtsruck, Rassismus und Sozialabbau” riefen linke und gewerkschaftliche Organisationen – unterstützt von SPÖ und Grünen – auf. Bis zu 30.000 Teilnehmer wurden im Vorfeld erwartet, wegen des winterlichen und kalten Wetters dürfen sich dann aber doch deutlich weniger Menschen versammelt haben. Laut
polizeilicher Einschätzung vom Samstagnachmittag nahmen rund 17.000 Menschen an der Kundgebung teil. Mehr als 500 Polizisten waren im Einsatz um für Ordnung und Sicherheit zu sorgen.

“Ein Jahr nach der Regierungsangelobung von Schwarz-Blau gehen wir wieder auf die Straße, denn der Rechtsruck ist eine Gefahr für uns alle”, hieß es seitens des Bündnisses. Die Demonstration startete um 14.00 Uhr in der Mariahilfer Straße beim Westbahnhof. Dort versammelten sich Teilnehmer mit Transparenten und Schildern, auf denen mit Parolen wie “Mindest-sichern, statt arm machen” gegen ein österreichisches Hartz IV oder mit den Worten “Anti-Basti, Anti-Strache, Anti-Kickl” gegen die Proponenten der Regierung protestiert wurde.

Abschlusskundgebung am Heldenplatz

Auch die inzwischen zu einiger Berühmtheit gelangten “Omas gegen Rechts” waren mit von der Partie, nicht weit entfernt von einer Gruppe, die unter der Botschaft “Eure Politik stinkt mehr als alte Socken” mit abgetragenen Socken gegen die Regierung Front machte. In der Menschenmenge war auch die eine oder andere getragene Gelbweste zu sehen, die es zuletzt vor allem in Frankreich zum zentralen Protest-Accessoir geschafft hat. Anders als in Paris blieb in Wien am Nachmittag aber alles friedlich und ruhig.

Vom Broda-Platz setzte sich der Demonstrationszug über Gürtel, Burggasse und Wiener Ringstraße Richtung Heldenplatz in Bewegung, wo ab 18.00 Uhr die Abschlusskundgebung angesetzt war. Wegen des Aufmarschs kam es vorübergehend zu Behinderungen und Staus im Straßenverkehr, auch die eine oder andere Straßenbahn- und Buslinie war vorübergehend unterbrochen, Öffi-Benutzer mussten Verspätungen in Kauf nehmen.

Update: Drei Anzeigen und Routenänderung

Die Wiener Polizei konnte den Einsatz rund um die “Großdemonstration gegen Schwarz-Blau” erfolgreich beenden. Bis auf drei Anzeigen wegen Ordnungsstörungen
kam es zu keinen polizeilich relevanten Vorfällen.

Zum Höhepunkt nahmen laut polizeilicher Einschätzung rund 17.000 Menschen an der Demonstration teil, bei der Schlusskundgebung am Heldenplatz waren etwa 4.000 Personen anwesend. Die Veranstalter vom “Bündnis heißer Herbst” sprachen von 50.000.

Die seitens der Organisatoren ursprünglich über die Mariahilferstraße geplante Route wurde auf die Burggasse verlegt, da aus Sicht der Polizei an einem Einkaufssamstag vor Weihnachten die öffentliche Sicherheit auf der Mariahilferstraße nicht oder nur mit erheblichen Einschränkungen hätte gewährleistet werden können.

“Schieder und seine linken Berufsdemonstranten”

FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky kommentierte die Anti-Regierungsdemonstration als Kundgebung von SPÖ-Politiker Andreas “Schieder und seine linken Berufsdemonstranten”, die an einem der stärksten Einkaufssamstage die gesamte Innenstadt lahmlege, den Geschäften die Kunden wegnehme und die Weihnachtsstimmung in der Stadt zerstöre.

(APA/Red)

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