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Tanz ist Mix aus "Sport und Kunst"

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Als eine „Mischform von Sport und Kunst, die ich mir erst aneignen muss“, sieht „Dancing Star“-Teilnehmerin Timna Brauer die dritte Staffel der ORF-Unterhaltungssendung.

Die 45-jährige Sängerin, die sich unter anderem mit ihrem Projekt „Voices for Peace“ für eine musikalische Annäherung zwischen arabischen und jüdischen Künstlern einsetzt, ist trotz der über 40 Stunden Proben in den vergangenen Wochen frisch und munter und freut sich auf ihren ersten Auftritt als Tänzerin. Einziger Wunsch: Nicht gleich am ersten Abend vom Publikum hinausgewählt zu werden.

Auch, wenn Timna Brauer „aus Zeitgründen“ die bisherigen Ausgaben der Tanz-Show nicht intensiv verfolgt hat, habe sie sofort zugesagt, als das Angebot vom ORF kam. „Ich musste zwar einige Termine koordinieren, aber ich wollte dabei sein.“ Während sie zum Zeitpunkt des Gesprächs mit der APA in München weilte, ist sie heute schon wieder in Wien, um anlässlich des Internationalen Frauentages an der Veranstaltung im Wiener Rathaus teilzunehmen. Dass „Dancing Stars“ eine kommerzielle Show mit großer Breitwirkung ist, macht ihr nichts aus. „Ich entdecke dieses Format für mich. Ziel ist es, aus Dilettanten das meiste herauszuholen.“

“Neue Sprache”

Ihr Trainer Manfred Zehender, mit dem sie morgen zu „Scarborough Fair“ einen langsamen Walzer tanzen wird, versuche derzeit, sie „stilgerecht in Form zu bringen“, was einiges an Disziplin erfordere. Dass Tanzen mehr als ein Hobby ist, habe Timna Brauer während der Proben gemerkt. Dass sie durch ihre musikalische Ausbildung einen Vorsprung anderen Kandidaten gegenüber hätte, glaubt sie nicht: „Natürlich habe ich viel Rhythmusgefühl, aber die Körpersprache beim Tanzen ist ganz anders. Es ist wie eine neue Sprache, die erlernt werden muss.“

Mit ihren Kolleginnen und Kollegen, die sie nicht als Konkurrenten sehen will, versteht sich Timna Brauer bisher gut. „Es ist alles sehr locker“, meint die Tochter des Malers Arik Brauer, „schließlich wissen wir, dass es auch ein Leben nach den ’Dancing Stars’ gibt“. Die größten Chancen zum Sieg räumt sie übrigens Klaus Eberhartinger ein, weil er „ein Bühnentier“ sei und „das Wenige, was er macht, macht er so überzeugend!“

Standardtänze sind “Hochkultur”

Das Format „Dancing Stars“ hält sie deshalb für so erfolgreich, „weil bekannte Menschen in ein anderes Korsett gesteckt werden und da auf einem hohen Niveau“. Standardtänze sind für die Sängerin „Hochkultur“. Aber auch das Marketing rund um die Show zeigt schon Wirkung: Bereits jetzt erlebe sie einen enormen Aufmerksamkeitsschub durch ihre Teilnahme. Neben vielen Fan-Reaktionen würden sich auch viele Veranstalter freuen, die nun mit mehr Publikum bei Brauers Konzerten rechnen: „Dadurch zahlen sie auch mehr“, freut sie sich.

Brauer, die beim „Song Contest“ 1986 mit dem Lied „Die Zeit ist einsam“ den 18. Platz erreichte, begrüßt im übrigen auch die heurige Teilnahme von Eric Papilaya. Das Lied habe sie zwar noch nicht gehört, finde es aber „kühn, mit einem Rocksong anzutreten. Das halte ich für wegweisend, um aus dem schlappen Pop herauszutreten“. Auch die Botschaft, die mit dem Song vermittelt werden soll – „Get A Life“ ist gleichzeitig der diesjährige Song des „Life Balls“ – halte sie für wichtig.

Eine eigene Botschaft an das „Dancing Stars“-Publikum will sie jedoch nicht direkt richten: Dennoch seien ihr zahlreiche musikalische Projekte, etwa Daniel Barenboims „West-Eeastern Divan Orchestra“, das sich für Frieden im Nahen Osten einsetzt, ein wichtiger Bestandteil der Musikwelt. „Der Nahe Osten ist ein Hexenkessel. Man muss bei einzelnen Menschen beginnen. Wenn man 40 Jugendliche vom Frieden überzeugen kann, ergibt das irgendwann einen Schneeballeffekt.“

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