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"Tanz auf drei Hochzeiten"

"Wir wollen jedes Spiel gewinnen und sehen dann am Ende, was dabei herauskommt" - auch im dritten Jahr als Spielertrainer von A1 Bregenz hat sich an der Zielsetzung von Dagur Sigurdsson nichts geändert.

A1 Bregenz will das Double verteidigen und sich in der Königsklasse etablieren. Der Blick auf die Erfolgskurve der Bregenzer Handballer unterstreicht, dass der 33-Jährige nicht nur ein Mann mit großen Worten ist, sondern stets auch Taten folgen ließ. In der abgelaufenen Saison wurde nach 2002 das zweite Double geholt. Und auch in der zehnten Saison in der obersten Spielklasse will das Team aus der Landeshauptstadt die “Schlagzahl” im Kampf um die Trophäen angeben.

Doch nicht nur die beiden nationalen Meisterpokale sollen für ein weiteres Jahr in der Landeshauptstadt ihren Platz finden. So wie im Vorjahr will man in der Champions League für Furore sorgen. Als erste Hürde wartet am kommenden Wochenende (Freitag, 19 Uhr bzw. Sonntag, 15.15 Uhr) in der Handball-Arena Rieden der litauische Titelträger Viking Malt Panevezys. Sollte Bregenz die erste Hürde nehmen, würden sie in der Gruppenphase ab Oktober auf Montpellier HB (Fra), BM Vallodolid (Esp) und Portovik Yuhzny (Ukr) treffen.

Für das Unternehmen “europäische Königsklasse” haben sich die Bregenzer nach dem Umbruch durch die Abgänge der Sympathie- und Leistungsträger Konrad Wilczynski, Roland Schlinger und Stefan Klement mit sieben Neuzugängen gezielt verstärkt. Die Rückraumspieler Schlinger und Klement sollen durch Nikola Prce und Zdravko Medic ersetzt werden, die Lücke von Wilczynski auf der linken Flügelposition sollen Eigenbauspieler Philipp Günther und der aus Innsbruck gekommene Andreas Stachelberger schließen. Durch Lucas Mayer, Fabian Posch, David Hausmann und Julian Rauch wurde der Kader zusätzlich verbreitert. “Ich denke, wir sind sicher nicht schwächer geworden. Die Frage ist nur wie schnell es uns gelingt, die Neuzugänge in unser System einzubauen”, so Sigurdsson.

Durch die Verpflichtung des Kroaten Medic bzw. des Bosniers Prce hat Bregenz das “Luxusproblem”, gemeinsam mit Kreisläufer Mario Bjelis (Cro) und Sigurdsson selbst gleich vier Legionäre unter Vertrag zu haben. “Ich habe damit kein Problem und wie mir Manager Roland Frühstück versichert hat, verstoßen wir damit gegen kein Gesetz”, so Sigurdsson. Frühstück selbst will von einer Verletzung des Gentlemen Agreements nichts wissen: “Wir haben rechtzeitig zu Ende der letzten Saison erklärt, das wir uns ab dieser Saison nicht mehr an die freiwillige Beschränkung halten werden.” Der Manager nennt dafür einen ganz wesentlichen Grund: “Unsere Ziele sind im Gegensatz zu manch anderem Klub nicht nur auf die nationale Meisterschaft beschränkt, sondern gelten auch für den Europacup. Durch das Fehlen von adäquaten Inländern sind wir eben gezwungen, diesen Schritt zu tun”, so Frühstück.

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