Die Aufzeichnung zeigt, wie der angespannt wirkende Gefangene in einem Pick-up sitzt, der von Taliban-Kämpfern umstellt ist. Der Wagen parkt auf einem Landstück neben einer Straße, die ein Aufständischer abriegelt.
Bewaffnete Taliban halten auf umliegenden Hügeln Wache. Neben dem Wagen steht ein Aufständischer mit einer weißen Flagge, ein anderer hält ein Funkgerät in der Hand. Bowe unterhält sich mit einem der Aufständischen.
Dann nähern sich US-Hubschrauber, von denen einer landet. Der Aufständische mit der weißen Flagge und ein weiterer Unbewaffneter führen Bergdahl in Richtung Helikopter.
Drei Amerikaner in Zivil, bei denen keine Waffen zu sehen sind, kommen ihnen entgegen. Sie schütteln kurz Hände, dann bringen die Amerikaner Bergdahl zum Hubschrauber. Sie tasten Bergdahl offenbar auf Sprengstoff oder Waffen an seinem Körper ab, bevor er in den Hubschrauber steigt.
Nachdem der Helikopter aufgestiegen ist, wird auf dem Video eingeblendet: “Kehre nicht zurück nach Afghanistan.”
Das Taliban-Video (Übergabe auf dem Original-Video ab 3:50 Minuten; Anm.) war zeitweise nicht erreichbar, auf YouTube wurden Ausschnitte daraus veröffentlicht:
Fünf Terroristen für einen Soldaten – Streit und Kritik
Der 28-jährige war am Wochenende nach fast fünf Jahren Taliban-Gefangenschaft durch einen Austausch gegen fünf Terrorverdächtige aus dem Gefangenenlager Guantánamo Bay auf Kuba freigekommen. “Es war wahrscheinlich die letzte Chance, ihn zu befreien”, so Generstabschef der US-Streitkräfte, Martin Dempsey. Der Gefangenenaustausch gilt als umstritten und sorgte in den USA für Kritik und Streit.
Kritiker beklagten unter anderem, dass der Kongress erst nach dem erfolgtem Austausch informiert worden sei. Ein US-Gesetz schreibt vor, dass die zuständigen Ausschüsse jeweils mindestens 30 Tage vor einem Gefangenen-Transfer unterrichtet werden müssen. Führende Politiker beider Kammern seien im Fall Bergdahl fast einstimmig gegen einen Austausch gewesen, so die Vorsitzende des Geheimdienstausschusses, Dianne Feinstein. US-Präsident Barack Obama selbst verteidigte den Austauch am Dienstag bei einem Besuch in Polen.
Bergdahl von seinem Posten desertiert?
Der Unteroffizier war seit 2009 in der Hand der Islamisten. “Bezüglich der Umstände seiner Gefangennahme werden wir die Fakten erhalten, wenn er in Lage ist, sie uns zu liefern”, so Dempsey. Die nächste anstehende Beförderung werde nicht automatisch erfolgen. Bergdahl wird im pfälzischen Landstuhl Regional Medical Centre (Rheinland-Pfalz) medizinisch und psychologisch untersucht. Und er muss mit Ermittlungen wegen seines Verschwindens rechnen. “Unsere Armee-Führung schaut bei Fehlverhalten nicht weg, falls es welches gab”, schrieb Dempsey am Dienstag auf seiner Facebook-Seite:
(APA/dpa/red; Video: YouTube/ Sky News)
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