Die Extremisten hätten ihren Einfluss über ihre traditionellen Hochburgen im Süden und Osten des Landes hinweg ausgeweitet, warnte der Chef der NATO-geführten multinationalen ISAF-Truppe in Afghanistan, Stanley McChrystal.
“Wir müssen ihre Dynamik, ihre Initiative stoppen. Das ist eine hartes Stück Arbeit”, betonte McChrystal. Derzeit hätten die Taliban die Oberhand. Die US-Truppen müssten sich weiterhin auf hohe Verlusten einstellen. Der ISAF-Chef kündigte laut “Wall Street Journal” zugleich eine Strategieänderung der Truppen in Afghanistan an. Demnach würden künftig mehr Soldaten in bedrohten Städten und dicht besiedelten Gebieten eingesetzt. Ausdrücklich nannte der General dabei die Stadt Kandahar im Süden des Landes, eine der Hochburgen der Taliban. “Es ist wichtig, dass wir alles, was zu tun ist, unternehmen, um die Sicherheit von Kandahar zu gewährleisten”, erklärte McChrystal. Aufgabe der Soldaten sei es, die Zivilbevölkerung besser vor Bedrohungen und Einschüchterungen der Taliban zu schützen.
McChrystal wolle sich bis Ende August in Washington über eine strategische Neuorientierung äußern. Vermutlich werde er die Entsendung von weiteren 10.000 Soldaten fordern, hieß es laut “Wall Street Journal” unter Berufung auf hohe Militärs. Der Afghanistan-Krieg dauert bereits acht Jahre.
Eine weitere Truppenaufstockung könnte allerdings in Washington auf Widerstand stoßen, schrieb die Zeitung weiter. US-Präsident Obama hat bereits 21.000 zusätzliche US-Soldaten nach Afghanistan geschickt, die bis zum Herbst ankommen werden. Damit erhöht sich die Zahl der amerikanischen Soldaten auf 68.000. Hinzu kommen rund 30.000 Soldaten aus NATO-Staaten und anderen Ländern.
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