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Taliban entführten italienischen Reporter

Taliban-Kämpfer haben am Dienstag die Entführung eines seit Sonntag vermissten Journalisten der italienischen Tageszeitung "La Repubblica", Daniele Mastrogiacomo, bestätigt.

Das Blatt hatte seit Sonntag keinen Kontakt mehr zu seinem Journalisten. Der Reporter befand sich seit vergangener Woche im Süden Afghanistans und wollte einen Taliban-Führer interviewen, berichtete der Chefredakteur der römischen Tageszeitung, Ezio Mauro.

Mauro alarmierte das italienische Außenministerium, das wiederum Kontakte in der Region aktivierte, um die Suche nach dem Reporter in die Wege zu leiten. Außenminister Massimo D’Alema kümmere sich persönlich um den Fall, hieß es.

Die Nachricht des Verschwindens Mastrogiacomos wurde auch umgehend den italienischen Parlamentariern mitgeteilt, die derzeit über die umstrittene Neufinanzierung der italienischen Mission in Afghanistan diskutieren. Der Widerstand der linksradikalen Parteien der Prodi-Koalition zur Verlängerung der italienischen Friedensmission in Afghanistan war Auslöser der jüngsten Regierungskrise in Rom.

Um die Zustimmung der radikalen Linken zur Mission zu erhalten, hatte Prodi sich vor dem Parlament vergangene Woche verpflichtet, eine internationale Friedenskonferenz zu Afghanistan zu organisieren und mehr Geld für die zivile Komponente der Mission zur Verfügung zu stellen. Dazu hatte Prodi den Vorschlag eines „parlamentarischen Monitoring“ der Auslandsmissionen gemacht. Eine Abstimmung über die Neufinanzierung der Mission ist am Mittwoch geplant.

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