Vor zwei Jahren wurde Eröffnung gefeiert – heute ist das talENTE-Haus in Feldkirch nicht mehr wegzudenken. Zwischen sieben und 18 Kinder, je nach Tag und Unterrichtszeiten, betreuen die 6 Mitarbeiter/innen täglich. Die Kinder im Alter zwischen 6 und 14 Jahren kommen ungefähr zu Hälfte aus Familien, die auch von der IfS-Familienarbeit betreut werden. Die andere Hälfte der Kinder kommt aus Feldkirch oder Umgebung.
„Kindergärtnerinnen, Sozialpädagoginnen, Psychologinnen und Pädagoginnen kümmern sich um das Wohl der Kinder. Für spezielle Aufgaben wie beispielsweise Workshops, engagieren wir zusätzliche Fachleute”, informiert Dr. Maria Feuerstein, Stellenleiterin bei der IfS-Familienarbeit: „Die Kinder verbringen bei uns die Nachmittage oder schulfreie Tage, wie sie in einer ‚guten’ Familie auch verbracht werden: mit Mittagessen, spielen. lernen, jausnen und vor allem am Freitagnachmittag mit viel Freizeit und Outdoor-Aktivitäten.”
Auszeit von familiären Problemen
Manche Kinder kommen aus Familien mit Problemen wie Arbeitslosigkeit, Überforderung, mit wenigen Sozialkontakten und Bezugspersonen. Auch Gewalt kommt vor und finanzielle Schwierigkeiten sind häufig. Manche Familien sind schon oft umgezogen und nur wenig verwurzelt, die Eltern arbeiten häufig schwer, um den Lebensunterhalt bestreiten zu können. „Diese familiären Probleme wirken sich natürlich auch auf die Kinder aus – teilweise haben sie eine unsichere Bindung zu ihren Eltern, haben auch Probleme in der Schule und in Konfliktsituationen wissen sie sich oft keinen anderen Ausweg als Gewalt”, führt Feuerstein an. Und genau hier setzt die Arbeit der Mitarbeiter/innen im talENTE-Haus an: Eine Betreuerin bzw. ein Betreuer kümmert sich jeweils um drei bis vier Kinder. Durch diese kleine Gruppengröße sind eine individuelle Betreuung und Förderung jedes einzelnen Kindes und eine Verbesserung der Sozialkompetenz möglich. „Unsere Arbeit im talENTE-Haus ist mit der aufmerksamer und fürsorglicher Eltern vergleichbar – wir nehmen uns Zeit für die Kinder, fördern und fordern sie. Wir achten darauf, dass die Kinder ihre Hausübungen machen und sich auf Tests sowie Schularbeiten vorbereiten. Daneben sind natürlich der Umgang und die Auseinandersetzung mit Gefühlen und sozialen Beziehungen ein zentraler Aspekt unserer Arbeit.”
Happy-Day-Führerschein
Ein wichtiger Baustein des gemeinsamen Miteinanders ist die soziale Kompetenz: Jeden Mittwoch findet ein Gruppengespräch statt. Kinder und Betreuerinnen können sich austauschen, sagen was sie aneinander mögen und wie sie miteinander umgehen wollen. „Außerdem können die 6 bis 10-jährigen Kinder den sogenannten Happy-Day-Führerschein absolvieren. Der Führerschein bestätigt, dass sie wichtige soziale Kompetenzen entwickelt haben und diese auch im täglichen Zusammenleben einsetzen”, erklärt Feuerstein: „Dennoch gibt es natürlich Konflikte – aber das sind wiederrum Situationen, aus denen die Kinder viel dazulernen. Sämtliche Betreuerinnen leiten die Kinder in genau diesen Situationen an und helfen konstruktive Lösungen zu finden.”
Gesplittete Finanzierung
Um eine gezielte Förderung der Kinder zu ermöglichen bzw. eine Verbesserung der angesprochenen sozialen Kompetenzen zu erreichen, benötigt es genügend fachliches Personal. „Die Kosten für diese spezielle und personalintensive Betreuung der Kinder trägt zum größten Teil das Netz für Kinder. Die IfS-Familienarbeit beteiligt sich an den Personalkosten und auch vom Land Vorarlberg erhalten wir Zuschüsse. Die Eltern der Kinder können meist nur einen minimalen Beitrag leisten”, informiert Martina Feuerstein über die Finanzierung des einzigartigen Projekts.
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