Taktischer Geniestreich: Stüssi rückt auf Rang zwei vor

So flach die vierte Etappe der 41. Rumänien-Rundfahrt war, so hart war sie für Beine und Kopf. 212 Kilometer ohne nennenswerte Steigung, dafür fünf Stunden Wind, konstant und gnadenlos.

Doch das Team Vorarlberg hatte nicht vor, sich durchpusten zu lassen. Im Gegenteil: Man nutzte die Bedingungen für einen genialen taktischen Coup.

Der Plan: In der zweiten Rennhälfte attackieren, das Feld sprengen und den eigenen Kapitän in eine aussichtsreiche Position bringen.

Die Windkante entscheidet

Gesagt, getan. Alle sechs Fahrer des Teams waren in den Plan eingeweiht, agierten diszipliniert und geschlossen. Als das Tempo anzog, zerriss das Feld in mehrere Gruppen. Vorne mit dabei: Colin Stüssi, der bereits als Gesamtdritter in die Etappe gestartet war, sowie seine Teamkollegen Emanuel Zangerle und Alexander Konychev.

Nicht folgen konnte hingegen der bisherige Gesamtzweite Philipp Hofbauer. Er verlor den Anschluss und am Ende über vier Minuten auf die Spitze.

Stüssi rückt vor, Konychev glänzt als Edelhelfer

Mit unglaublichem Einsatz brachte Konychev seinen Kapitän bis ins Ziel, ehe er selbst noch auf Platz acht sprintete. Der Etappensieg ging an den Deutschen Jonathan Rottmann (Rembe-rad net), zeitgleich überquerte auch Stüssi die Linie – ein wertvoller Moment.

Denn: Mit diesem Resultat springt Colin Stüssi auf Rang zwei der Gesamtwertung. Ein Erfolg, der nur durch kollektive Teamarbeit möglich wurde.

Finale in Bukarest: Alles offen

Nun steht die fünfte und letzte Etappe auf dem Programm – 95 Kilometer auf einem schnellen Rundkurs durch Rumäniens Hauptstadt Bukarest. Ein Finale, das alles entscheiden kann. Mit Stüssi in Schlagdistanz zur Spitze und einem Team, das seine Stärke in der Fläche eindrucksvoll bewiesen hat.

(VOL.AT)