“7.000 ausländische Opfer von Menschenhandel gibt es allein in Wien”, sagte Spindelegger unter Berufung auf Zahlen der internationalen Organisation für Migration (IOM). Bei der Bekämpfungen seien gemeinsame Maßnahmen auf EU-Ebene wichtig. Gemeinsam mit NGOs werde Österreich einen nationalen Aktionsplan gestalten. Ein weiterer Schritt sei die Schulung von Mitarbeitern, zum Beispiel bezüglich Verdachtsmomenten bei Visa-Anträgen.
Innenministerin Fekter betonte die Bedeutung grenzüberschreitender Kooperationen: “Es ist ein internationales Problem, daher ist es notwendig, dass man bereichs- und länderübergreifend zusammenarbeitet.” Ein Schwerpunkt seien bettelnde und stehlende Kinder, “die wir in erster Linie einmal als Täter definieren, aber als Opfer sehen müssen”, betonte sie.
Bezug nahm Fekter auch auf ein anderes Delikt, dass häufig mit Menschenhandel einhergeht: Schlepperei. Nach dem kürzlichen Aufgriff von 64 illegal transportieren Kurden in Niederösterreich tauchten 58 der Opfer binnen weniger Stunden unter. “Die Schlepperorganisation hat sofort weiter agiert”, so Fekter. Die Kriminellen hätten die Geschleppten an ihren Zielort verbracht, um sie dort auszubeuten – ihr Asylverfahren in Österreich hätten sie dadurch gar nicht abwarten können.
Laut UNICEF sind 1,2 Millionen der weltweiten Opfer minderjährig, erklärte Familienstaatssekretärin Christine Marek. “Unser Problem ist, dass Kinderhandel großteils im Verborgenen stattfindet.”
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