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Taco Bell stoppt KI-Einsatz nach 18.000-Wasserbecher-Streich

Die US-Kette Taco Bell pausiert KI-Einsatz nach 18.000-Wasserbecher-Streich.
Die US-Kette Taco Bell pausiert KI-Einsatz nach 18.000-Wasserbecher-Streich. ©APA/Getty Images via AFP/GETTY IMAGES/MICHAEL M. SANTIAGO
Taco Bell hat die Einführung von Sprach-KI in seinen Filialen nach mehreren Zwischenfällen stark verlangsamt. Grund sind technische Probleme und kuriose Fehlbestellungen durch Kunden.

Ein einziger Streich reichte, um ein hochmodernes KI-System ins Wanken zu bringen: Die US-amerikanische Fast-Food-Kette Taco Bell hat ihren geplanten Rollout einer Sprach-KI an Drive-in-Schaltern nach mehreren Zwischenfällen vorerst gebremst. Wie das Unternehmen mitteilt, soll die Technologie nun gezielter und mit mehr menschlicher Kontrolle eingesetzt werden. Zuvor hatte eine kuriose Bestellung das System lahmgelegt.

18.000 Wasserbecher: Ein Kundenstreich mit Folgen

Ein Kunde hatte über das KI-System 18.000 kostenlose Wasserbecher bestellt – offenbar als Scherz. Die automatisierte Bestellsoftware konnte die ungewöhnliche Menge nicht verarbeiten und brach daraufhin zusammen. In einem weiteren Fall reagierte ein Kunde verärgert, als ihn das System wiederholt aufforderte, weitere Getränke zu seiner Bestellung hinzuzufügen.

Technikchef räumt Schwächen ein

Taco Bells Digital- und Technikchef Dane Mathews räumte in einem Interview mit dem Wall Street Journal ein, dass die Technologie noch nicht in allen Situationen zuverlässig funktioniere. „Manchmal überrascht mich das System, aber manchmal lässt es mich auch im Stich“, sagte er. Besonders in Stoßzeiten seien menschliche Mitarbeiter oft besser geeignet, um Bestellungen effizient abzuwickeln.

KI sollte ursprünglich Personal entlasten

Der geplante Einsatz der KI sollte ursprünglich die Abläufe in den Restaurants verbessern und die Mitarbeiter entlasten. Nun verfolgt das Unternehmen einen vorsichtigeren Ansatz: Die KI soll nur zu bestimmten Zeiten eingesetzt werden, wobei Mitarbeiter die Möglichkeit haben, manuell einzugreifen.

Auch McDonald’s zog nach Fehlfunktionen die Reißleine

Taco Bell ist nicht das erste Unternehmen, das mit den Herausforderungen KI-gesteuerter Bestellsysteme kämpft. Bereits 2024 hatte McDonald’s ein ähnliches Projekt eingestellt, nachdem fehlerhafte Bestellungen für Kundenfrust sorgten – darunter Eis mit Bacon und ungewollte Chicken-Nugget-Großbestellungen.

Studie: Nur wenige KI-Projekte führen zu echtem Mehrwert

Ein MIT-Bericht zeigt, dass lediglich fünf Prozent aller KI-Pilotprojekte tatsächlich zu messbaren Umsatzsteigerungen führen. Die meisten Programme bleiben hinter den Erwartungen zurück – ein Trend, den Taco Bell mit seiner Kehrtwende nun offenbar berücksichtigt.

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