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Syrisches Paar fand Grab von Sohn auf Sizilien

Ein in Deutschland lebendes syrisches Flüchtlingspaar hat dank einer italienischen Fernsehsendung das Grab seines im Mittelmeer ertrunkenen Sohnes Mohammed in Italien gefunden. Das berichtete die Zeitung "La Stampa". Amdschad und seine Frau Tahani erlitten im August 2014 auf dem Weg von Libyen nach Italien Schiffbruch. Während sie gerettet wurden, blieben u.a. die vier Kinder des Paares vermisst.


Der 36-jährige Mechaniker und die 33-jährige Englischlehrerin schafften es nach Deutschland. Sie waren überzeugt, ihre Kinder hätten überlebt, seien nur an anderen Orten gestrandet. Sie wandten sich an das Rote Kreuz in Deutschland. Das wiederum kontaktierte die Produzenten der italienischen Sendung “Chi l’ha visto?” (Wer hat ihn gesehen?).

Ein sizilianischer Kriminologe erinnerte sich, als er die Sendung sah, an das Gesicht Mohammeds, der bei der Tragödie vier Jahre alt war. Er hatte damals die Leiche gesehen und bei der Obduktion assistiert. Gemeinsam mit seinen Kollegen kontaktierte er Mohammeds Eltern, am Freitag kamen sie nach Sizilien, berichtete “La Stampa”.

Auf dem Kommissariat von Agrigento identifizierten sie die Kleider, die Schuhe und die Rettungsweste, die Mohammed am 2. August 2014 getragen hatte. Sie erkannten ihren Sohn auch auf einem Foto der Kinderleiche. Die Polizisten brachten die Eltern zum Friedhof des Dorfes Ribera, wo Mohammed begraben liegt.

“Er hat ein Grab”, sagte Vater Amdschad. “Jetzt können wir unsere anderen Kinder suchen.” Rama, Omar und Israa waren sechs und zwei Jahre sowie elf Monate alt, als ihr Bruder ertrank. Das Paar hat seither ein Baby bekommen, der Bub ist sieben Monate alt.

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