Der staatlich gelenkte Rundfunk reagierte am Samstag auf eine entsprechende Äußerung von US-Außenminister Colin Powell mit der Forderung, der Nachbar Israel solle sein Waffenprogramm aufgeben. In einem Kommentar verwies der Rundfunk zudem auf eine Initiative Syriens im UNO-Sicherheitsrat vom Dezember, in dem eine Zone ohne Massenvernichtungswaffen im Nahen Osten angeregt wurde. Der Vorstoß war indes im Rat von den USA und Großbritannien kühl aufgenommen worden.
Israel äußert sich öffentlich nicht darüber, ob der jüdische Staat über Atomwaffen verfügt. Schätzungen zufolge könnte Israel indes über bis zu 200 nukleare Sprengköpfe verfügen. Syrien hat bisher den Besitz atomarer, biologischer und chemischer Waffen dementiert. Stattdessen beschuldigt das Land Israel, derartige Waffen zu haben, und macht für sich geltend, dass es sich verteidigen dürfe. Israel und Syrien haben nach dem Sechs-Tage-Krieg 1967 keinen Friedensvertrag geschlossen und streiten um die Rückgabe der syrischen Golan-Höhen, die Israel damals besetzt und später annektiert hatte.
Powell hatte am Freitag Besorgnis über einen Teil der Politik Syriens geäußert. Dies betreffe die Unterstützung terroristischer Aktivitäten und das, was Syrien mit Massenvernichtungswaffen tun könnte. Daher sollte Syrien dem Vorbild anderer Nationen in der Region wie etwa Libyens folgen. Libyen hatte kurz vor Weihnachten angekündigt, keine Programme zur Herstellung von Massenvernichtungswaffen verfolgen zu wollen.
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