Das libanesische Parlament beriet unterdessen über einen Nachfolger für den in der vergangenen Woche zurückgetretenen prosyrischen Ministerpräsidenten Omar Karami. Karami hatte seinen Rücktritt nach heftigen Demonstrationen gegen Syrien und seine von Damaskus unterstützte Regierung eingereicht.
Nach Ansicht libanesischer Zeitungskommentatoren könnte Karami von Präsident Emile Lahud und den regierungstreuen Abgeordneten im Parlament jedoch erneut als Ministerpräsident nominiert werden. Die Opposition stellte zunächst keinen eigenen Kandidaten auf. Zuvor hatte die in den vergangenen Wochen massiv unter Druck geratene Regierung überraschend starken Rückenwind erhalten: Mindestens eine halbe Million Menschen folgten am Dienstag dem Aufruf der radikal-islamischen Hisbollah und protestierten in Beirut gegen die USA und die Vereinten Nationen, die den Abzug der syrischen Truppen sowie die Entwaffnung der Milizen fordern. An den anti-syrischen Kundgebungen hatten sich deutlich weniger Menschen beteiligt.
In Syrien selbst sollte am Mittwoch ebenfalls eine Demonstration zur Unterstützung der Regierung von Präsident Baschar el Assad stattfinden. Assad hatte sich unter dem starken internationalen Druck zur Verlegung der im Libanon stationierten Truppen ins Bekaa-Tal bereit erklärt. Geräumt wurden in der Nacht zu Mittwoch laut Augenzeugenberichten unter anderem vier syrische Stützpunkte nahe der Ortschaft Batrun, rund 50 Kilometer nördlich von Beirut.
Einer davon sei bereits von den libanesischen Streitkräften übernommen worden. Die Truppen verließen auch einen großen Stützpunkt in Dahr al Wahasch, wie libanesische Wachsoldaten einem AP-Reporter bestätigten. Nach Angaben des libanesischen Verteidigungsministers Abdul Rahim Murad soll die Truppenverlegung bis zum 23. März abgeschlossen sein. Auch die wichtigsten Büros des syrischen Geheimdienstes in Beirut sollen aufgelöst und verlegt werden.
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