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Svindal holt sich RTL-Sieg

Aus 3 Punkten Vorsprung von Benjamin Raich auf Aksel Lund Svindal ist vor dem finalen Slalom beim Weltcup-Finale auf der Lenzerheide ein 97 Zähler großer Rückstand auf den Norweger geworden.

Während der Pitztaler am Samstag bereits im ersten Riesentorlauf-Durchgang ausschied und die Große Kugel damit aus seinem Blickfeld entschwand, holte sich der Norweger den Hattrick in Graubünden.

Und zwar mit dem dreifachen „Aksel“. Nach Siegen in Abfahrt und Super G gewann der Doppel-Weltmeister am Samstag nervenstark auch den Riesentorlauf. Nach der kleinen Kristallkugel in der Super-Kombination holte sich der 24-Jährige damit auch jene im Riesentorlauf.

Nur wenn Titelverteidiger Raich am Sonntag den Slalom gewinnt und der Skandinavier keinen Punkt im letzten Rennen macht, kann es noch eine finale Wende im Kampf um die Gesamtwertung geben. Ansonsten wird die Trophäe zum ersten Mal seit Lasse Kjus 1999 wieder an Norwegen gehen.

„Morgen wird wichtig, heute war sehr wichtig“, sagte Svindal, der ein unglaubliches Finale hinzaubert. Er verwies im Riesentorlauf den Italiener Massimiliano Blardone (+0,21) und den US-Amerikaner Bode Miller (0,67) auf die Plätze. Bester Österreicher wurde Hannes Reichelt als Zwölfter, was im Drama um Raich ein wenig unterging und ein weiteres ÖSV-Debakel (kein anderer punktete) in dieser Disziplin nur zum zweitrangigen Thema machte.

Raich war mit Startnummer eins in Rennen gegangen – und wie bei den Weltmeisterschaften in Aare brachte dies kein Glück. Schon nach 55 Sekunden war die Fahrt des Tirolers vor den Augen seiner entsetzten Freundin Marlies Schild zu Ende. „Normalerweise ist das eine gute Nummer für mich. Es war ein ähnlicher Übergang wie in Aare, aber ein anderer Fehler. Der Innenski hat gegriffen, dann hat es mich ausgedreht“, erzählte Raich.

Ein Fehler, „bei dem du nichts machen kannst, und dann stehst da“, erzählte der 29-Jährige, der seine Verkühlung ausgestanden hat, dem die Enttäuschung über den Ausfall aber natürlich ins Gesicht geschrieben stand. „Jetzt ist natürlich eine große Leere da. Ich habe mir sehr viel vorgenommen.“ Er habe riskiert. „Sonst hast du keine Chance.“

Mit dem Ausfall war nicht nur die Riesentorlauf-Kugel weg (es wurde Gesamtrang drei), auch der Gesamtweltcup ist in die Ferne gerückt: „Für die große Kugel schaut es nicht mehr so gut aus, Svindal hat nun einen großen Vorteil. Aber wenn ich einen guten Slalom mache, dann habe ich noch eine Chance. Und so lange es möglich ist, gebe ich Gas.“ Im Slalom-Weltcup geht es für ihn am Sonntag auch noch um die kleine Kristallkugel, er liegt 15 Punkte hinter Weltmeister Mario Matt aus Flirsch.

Svindal hatte vor seinem ersten Lauf natürlich mitbekommen, dass Raich das Ziel nicht sah: „Ich habe nicht gefragt, aber es ist schon schwer, das nicht zu hören, so wie die Leute geschrien haben. Schade für ihn“, sagte der Doppel-Weltmeister, der bei der gleichen Stelle wie Raich Probleme hatte, aber die Situation noch meisterte. „Ich bin nicht volles Risiko gegangen. Ich bin auch mit Kopf gefahren. In beiden Läufen.“

 

Weltcup-RTL in Lenzerheide

1.Aksel Lund SvindalNOR2:07,82
2.Massimiliano BlardoneITA2:08,03
3.Bode MillerUSA2:08,49
4.Didier CucheSUI2:08,63
5.Marc BerthodSUI2:08,69
6.Kalle PalanderFIN2:09,11
7.Francois BourqueCAN2:09,21
8.Manfred MölggITA2:09,62
9.Alberto SchieppatiITA2:09,69
10.Ted LigetyUSA2:09,70
11.Daniel AlbrechtSUI2:09,82
12.Hannes ReicheltAUT2:09,83
13.John KuceraCAN2:09,88
14.Tom GrandiCAN2:09,94
15.Thomas FanaraFRA2:10,00
16.Erik GuayCAN2:10,09
17.Christoph GruberAUT2:10,21
18.Rainer SchönfelderAUT2:10,33
19.Peter FillITA2:10,44
20.Marco BüchelLIE2:10,70
21.Mario MattAUT2:10,75
22.Jens ByggmarkSWE2:10,76
23.Ales GorzaSLO2:10,79
24.Marcel HirscherAUT2:10,99
25.Steve MissillierFRA2:11,06
26.Alessandro RobertoITA2:11,59
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