Konzipiert wurde er von Bernhard Russi. Der Ex-Olympiasieger aus der Schweiz ist seit langem Pistenexperte der FIS. Was die Kamelbuckel für Gröden, der Hundsschopf für Wengen oder der Steilhang für Kitzbühel ist, das ist der bezeichnender Weise “Freier Fall” benannte Starthang für die WM-Piste in St. Moritz. Russi hat sich für die spektakulärste aller möglichen Varianten entschlossen. Unterhalb des Piz Nair wurde eine Rampe gebaut, die an Steilheit alles überbietet, was bisher im Skisport befahren wurde. 100 Prozent Gefälle machen den Startschuss eben zum freien Fall.
Vier Mio Franken (Euro) wurden investiert, um in zwei Sommern mittels an Seilwinden hängenden Baggern eine “Geröllhalde” in eine Piste zu verwandeln. Dieser Pistenteil ist nur über einen speziellen Ausstieg aus der Gondelbahn zu erreichen. Der Start ist so exponiert, dass Bergführer eingesetzt werden müssen, um Personal und Rennläufer zu sichern. Wird ein Rennläufer abgewunken und muss nochmals zum Start, wird er mit einem Helikopter auf eine über dem Start liegende Plattform geflogen, dort angeseilt und von Alpinexperten zum Start geführt.
Irgendwie steht der Starthang deshalb etwas im Widerspruch zur restlichen Charakteristik der 2.989 langen Corviglia-Piste, denn nach dem “Freien Fall” folgt ein eher unspektakuläres Gleitstück, erst im unteren Teil kommen die schwierigen Kurven und einige Sprünge, die bis zu 50 m weit gehen.
Ähnlich geht es auf der direkt daneben liegenden Damenabfahrt “Engiadina” zu. Zwar ist auch hier der Starthang steil, dann folgt aber ein extremes Gleitstück und nach etwa 30 Fahrsekunden sogar ein Streckenteil, bei dem es förmlich bergauf geht.
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