Superscharfe Flugbewegungen

Was machen ausgewachsene Kerle, von denen jeder mehrere Instrumente so gut spielt, dass sie zu den gefragtesten Musikern ihres Genres zählen, in einem Skylinepark, in den normalerweise die braven Buben von Oma und Opa ausgeführt werden? „Spaß haben“, erklärt David Helbock. Der Koblacher Jazzpianist zählt längst zu den Nachwuchsstars des international bekannten Festivals in Montreux, heimst bei seinen Auftritten und für Kompositionen sowie mit dem HDV-Trio Preise ein und hat – nebenbei – eine weitere Band.

Enorm breites Spektrum

Random Control lautet der Name und so heißt auch die neue CD. Und weil sich die Begriffe Freiheit und Kontrolle beim abgesicherten Abheben in einem Vergnügungspark so schön transportieren lassen, wurden dort die neuesten Fotos geschossen. Produziert wurde das neue Werk übrigens bei Traumton in Berlin, einem Studio, bei dessen Beschreibung auch ein David Helbock ins Schwärmen gerät. „Es wird nicht bei der ersten CD bleiben“, verrät er gleich mit. Einerseits gehen ihm, der sich zwischen Jazz und Klassik kompetent positioniert, niemals die Ideen aus und zweitens hat er mit Johannes Bär und Andi Broger zwei Berserker zur Seite, die niemals müde werden. Als Mitglieder des „Holstuo­narmusigbigbandclubs“ stürmen sie gerade die Charts. Den Aufwind, den sie dabei spüren, setzen sie gemeinsam mit David Helbock für ernsthaftere Musik ein. „Nachdem mir mit den beiden, die von Trompete bis Saxophon so ziemlich alles spielen, ein breites Spektrum an Instrumenten zur Verfügung steht, sind die Stile auch breit gefächert.“ Dass sich der Fachmann auch nicht verzettelt, wenn das Repertoire von Ravel-Bearbeitungen bis zum Volkslied reicht, darauf können wir bei den superscharfen, durchaus riskanten, aber trotz Improvisation immer perfekten Flugbewegungen getrost setzen.