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Sumann erhält wegen Ustjugow-Doping Olympia-Bronze

Sumann kann sich Bronze eventuell direkt in Italien abholen
Sumann kann sich Bronze eventuell direkt in Italien abholen ©APA/EXPA/JOHANN GRODER
Mehr als 15 Jahre nach dem Biathlon-Massenstartrennen bei Olympia 2010 in Vancouver hat das IOC Christoph Sumann offiziell die Bronzemedaille zugesprochen. Der Steirer rückt nachträglich auf den dritten Platz vor, da der ursprüngliche Sieger Jewgeni Ustjugow wegen Dopingvergehen endgültig disqualifiziert ist. Das teilte das Internationale Olympische Komitee am Freitag nach der Sitzung des Exekutivkomitees mit. Der Franzose Martin Fourcade erbt von dem Russen Ustjugow Gold.

Aufgrund der Verwicklung von Ustjugow in den russischen Staatsdopingskandal der Winterspiele 2014 war Österreich mit Staffelmitglied Sumann schon im Teambewerb von Sotschi vom dritten auf den zweiten Rang vorgereiht worden. "Entscheidend ist, dass das System hartnäckig geblieben ist. Auch wenn es lange gedauert hat, ist es wichtig, das sauber zu Ende zu bringen. Der Gerechtigkeit wurde Genüge getan", sagte Sumann, der inzwischen als Sportlicher Leiter Biathlon im ÖSV tätig ist. "Die Emotionen sind leider verloren gegangen, aber wir werden die Medaillen trotzdem gebührend nachfeiern."

Zeremonie in Antholz?

Im Mai dieses Jahres hatte das Schweizer Bundesgericht zwei Einsprüche Ustjugows gegen Entscheidungen des Internationalen Sportgerichtshofes CAS über seine Dopingsperre sowie die Annullierung seiner Wettkampfergebnisse abgelehnt. Es war die letzte rechtliche Möglichkeit für ihn gewesen. Danach wurden alle Ergebnisse Ustjugows zwischen dem 24. Jänner 2010 bis zum Ende der Saison 2013/2014 gestrichen.

Die nun erfolgte IOC-Entscheidung zur Neuvergabe der Medaillen war lediglich Formsache. In Absprache mit den Organisatoren vor Ort und dem Biathlon-Weltverband IBU wird das IOC die Option anbieten, die neu vergebenen Medaillen bei einer Zeremonie im Rahmen der Spiele 2026 in Mailand/Cortina an ihre Gewinner zu überreichen.

"Als wir erstmals von der Disqualifikation erfahren haben, hat mich Martin Fourcade kontaktiert. Er ist Teil der IOC-Athletenkommission und hat erfahren, dass die Neuvergabe im Rahmen der Olympischen Winterspiele 2026 in Antholz erfolgen könnte. Das wäre natürlich eine coole Bühne - und danach würden wir im Austria House in Cortina feiern", sagte Sumann.

Russisches Staatsdoping

Die IBU geht davon aus, dass die Russen im Zuge des Skandals um Staatsdoping bei den Heimspielen in Sotschi 2014 Daten im Moskauer Kontrolllabor manipuliert haben. Zudem waren bei Ustjugow Anomalien in seinem biologischen Blutpass gefunden worden.

(APA)

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