Suizide in Vorarlberg: Besorgniserregender Anstieg in den ersten sechs Wochen des Jahres
Dies ist eine höhere Anzahl als in den letzten zehn Jahren im selben Zeitraum. Wie der ORF Vorarlberg berichtet, ist die Zahl der Suizide in Vorarlberg in den ersten sechs Wochen dieses Jahres alarmierend gestiegen. Das Kriseninterventionsteam (KIT) musste in diesem Zeitraum bereits 19 Einsätze verzeichnen, um Hinterbliebene nach einem Suizid zu betreuen. Im Vergleich zu den letzten zehn Jahren ist dies eine höhere Anzahl im selben Zeitraum.
Einsätze des KIT nach Suizid:
- 2024: 19
- 2023: 13
- 2022: 13
- 2021: 4
- 2020: 8
- 2019: 14
- 2018: 15
Laut dem renommierten Psychiater Albert Lingg ist es jedoch noch zu früh, um von einem generellen Anstieg der Suizide zu sprechen. Er erklärt: „In den letzten Jahren hatten wir vergleichsweise niedrige Zahlen, aber wir haben immer darauf hingewiesen, dass es nach Krisen wie beispielsweise der Finanzkrise immer einen Nachholeffekt gab, der zu erhöhten Suizidzahlen führte.“ Es sei also wichtig, die Situation weiterhin aufmerksam zu beobachten und gegebenenfalls Maßnahmen zu ergreifen.
Über Nöte und Ängste sprechen
Lingg betont, dass Menschen in schwierigen Lagen sich unbedingt anderen anvertrauen sollten. „Diejenigen, die an Suizid denken, wollen nicht sterben, sondern sie können einfach nicht mehr weiterleben“, erklärt er. „Es ist wichtig, sich an Vertrauenspersonen zu wenden, sei es ein Vertrauenslehrer in der Schule, der Hausarzt, das IFS, die niedergelassenen ambulanten psychiatrischen Dienste oder eine Ambulanz in ernsten Fällen." Es sei wichtig, offen über die eigenen Nöte und Ängste zu sprechen und sich Hilfe zu suchen.
Hilfe im Krisenfall
Die Psychiatrische Soforthilfe bietet unter 01/313 30 rund um die Uhr Rat und Unterstützung an. Auch die österreichweite Telefonseelsorge ist unter 142 jederzeit kostenlos erreichbar. Für Jugendliche und junge Erwachsene gibt es zudem die Nummer 147 von Rat auf Draht.
Zusammenfassung:
- Die Zahl der Suizide in Vorarlberg ist in den ersten sechs Wochen des Jahres besorgniserregend angestiegen.
- Laut Psychiater Albert Lingg ist es jedoch noch zu früh, um von einem generellen Anstieg zu sprechen.
- Betroffene sollten sich unbedingt anderen anvertrauen und Hilfe suchen, um mit ihren Nöten und Ängsten umzugehen.
(VOL.AT)
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