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Suizidbericht 2017 - Männer neigen zu Kurzschlussreaktionen

Fast pünktlich zum Welttag der Suizidprävention am 10. September legt die AKS den Suizidbericht für das vergangene Jahr 2017 offen. Dieses Jahr mit dem Schwerpunktthema: Suizid als zeitloses und aktuelles Problem.
Rat auf Draht: Drei Anrufer pro Tag mit Suizidgedanken

Seit 1987, nun also zum 30. Mal, wird der Vorarlberger Suizidbericht von der aks gesundheit GmbH in Zusammenarbeit mit Prim. Prof. Dr. Reinhard Haller, Prim. MR Dr. Albert Lingg und MMag. Dr. Isabel Bitriol-Dittrich jährlich veröffentlicht.

Seit Mitte der 80er Jahre wurde die Zahlen halbiert

Das erfreuliche vorweg: Nach einem Höchststand Mitte der 80er Jahre ging die Zahl der Selbsttötungen in Österreich anhaltend zurück. Wurden 1986 national noch 2139 Suizide registriert, waren es im vergangenen Jahr 1224 Suizide.

In Vorarlberg wurden im Jahr 2017 50 Suizide registriert, acht mehr als im Vorjahr. Die absolute Zahl liegt somit etwas über dem Durchschnitt der letzten 10 Jahre. Bei den statistisch kleinen Zahlen sind Schwankungen von Jahr zu Jahr nur mit Vorsicht zu interpretieren und es lässt sich nicht gleich ein neuer Trend ableiten.

Männer neigen zu Kurzschlussreaktionen

In Vorarlberger kamen zwischen 1988 und 2017 drei bis vier männliche auf eine weibliche Person. Für die erhöhte Rate der Selbsttötungen bei Männern, von wenigen Ausnahmen abgesehen, sind neben biologisch-konstituionellen vor allem auch soziokulturelle Faktoren verantwortlich. Auch die gesamtheitlich schlechtere Gesundheitsbilanz und eine höhere Betroffenheit mit Suchtkrankheiten spielen hierbei eine Rolle.

Früher war Selbstmord ein Tabuthema

Wurde das Thema in den 80er Jahren noch reißerisch in den Nachrichten bearbeitet, was die Tabuisierung eher verstärkt hat ist der Umgang damit heute sensibler und damit auch offener. Dr. Albert Lingg betont die erfreuliche Veränderung im Laufe der Jahre und ist postitv eingestellt, dass mit der guten Präsentionsarbeit die in Vorarlberg getan wird die Suizidrate in den nächsten Jahren konstant sinken wird.

Schnelle Hilfe

Hilfesuchende Menschen finden in Vorarlberg an verschiedenen Stellen Hilfe, unter anderem bei pro mente oder die Telefonseelsorge unter der Notrufnummer 142.

 

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