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Sündhaft teurer Nachbau: Die "Titanic II" soll 2018 in See stechen

Ab 2018 soll die "Titanic II" durch die Meere pflügen.
Ab 2018 soll die "Titanic II" durch die Meere pflügen. ©AP/Blue Star Line/Screenshot
Über 100 Jahre, nachdem die Titanic auf ihrer Jungfernfahrt von Southhampton nach New York gegen einen Eisberg gefahren und gesunken ist, will ein australischer Milliardär seinen Traum von einem Nachbau verwirklichen: 2018 soll die "Titanic II" in See stechen.
Die "Titanic II" von innen

Bis auf einige kleine Änderungen soll das riesige Schiff genau so aussehen wie sein unglücklicher Vorgänger. Ursprünglich hätte die “Titanic II” schon 2012 – zum 100. Jahrestag der Tragödie im Atlantik, bei der 1.500 Menschen ihr Leben verloren – auf Jungfernfahrt gehen sollen.

So soll die “Titanic II” aussehen

Clive Palmer ist nicht der Erste, der eine Kopie der “Titanic” zu bauen. Was den australischen Bergbau-Milliardär aber von allen anderen unterscheidet: er macht es auch.

Seitens der eigens gegründeten “Blue Star Line” (das Original fuhr unter der Flagge der “White Star Line”) heißt es, auch wenn sich das Projekt nun um weitere zwei Jahre verzögert habe, gebe es schon zehntausende Anfragen. Um bei der Jungfernfahrt dabei sein zu können, würden Enthusiasten sogar mehr als eine Million bieten.

270 Meter Luxus um 200 Mio. Dollar

Es hört sich nach einem größenwahnsinnigen Projekt an: Wenn das 200 Millionen Dollar (177 Mio. Euro) teure Schiff fertig ist, soll es 270 Meter lang und 53 Meter hoch sein und 40.000 Tonnen wiegen. Die 2.400 Passagiere und 900 Crew-Mitglieder der “Titanic II können auf neun Ebenen in 840 Kabinen untergebracht werden. Entspannung sollen sie in türkischen Bädern, Swimming-Pools und Fitness-Räumen finden.

Moderne Technik unter der Hülle

Aber auch wenn der Ozeanriese äußerlich das frühe 20. Jahrhundert wieder aufleben lässt, ein paar Modernisierungen gibt es dann doch. Der Rumpf wird lediglich vier Meter breiter sein und das Schiff mit einem modernen Sicherheitspaket ausgerüstet sein.

Auch die berühmte Treppe wird originalgetreu nachgebaut.
Auch die berühmte Treppe wird originalgetreu nachgebaut. ©Auch die berühmte Treppe wird originalgetreu nachgebaut.

Das gilt vor allem für die Zahl der Rettungsboote, die “deutlich” höher ausfallen soll. Klimaanlagen und Stabilisatoren gegen Seekrankheit sorgen für Komfort. Dass unter Deck keine Heizer mehr schuften müssen, um die Kessel auf Temperatur zu halten, versteht sich von selbst.

Keine Angst vor Eisbergen und drei Klassen

Außerdem wird die “Titanic II” geschweißt sein und nicht wie damals von Nieten zusammengehalten. Digitale Navigation und ein Radar, welches dem 21. Jahrhundert entspricht, sind sowieso Standard und Vorschrift.

Und sollte doch unvermutet ein Eisberg den Kurs kreuzen, verfügt die Replika über drei moderne Heckstrahlruder, welche die Manövrierfähigkeit stark vergrößern. Ein klassisches Ruder am Heck wird nur zur Zierde angebracht. Beim Original war es sowieso viel zu klein im Verhältnis zum Rest des Schiffes.

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titanic2_3rdclass_ap ©Der geplante Speisesaal der dritten Klasse auf der “Titanic II”.

Rückschlüsse auf die Zeit ihres Vorgängers lässt vor allem die Einteilung in die Kabinen-Klassen zu. Wie vor 100 Jahren gibt es an Bord der Titanic II neben der ersten auch eine zweite und sogar eine dritte Klasse.

“Alles kann sinken”

Das Schiff soll beim Stapellauf das modernste Kreuzfahrtschiff der Welt sein. Unsinkbar könne sein Schiff allerdings nicht sein, sagt Visionär Palmer. “Alles kann sinken, wenn du ein großes Loch hineinreißt. Aber ein großer Vorteil der Klimaerwärmung ist, dass es nicht mehr ganz so viele Eisberge im Atlantik gibt.” Auf der zweiten “Titanic” liege sicher kein Fluch: “Ich bin nicht abergläubisch”.

Jeder darf mal König der Welt sein

Auch nicht ganz originalgetreu, aber wohl dem Film von 1997 geschuldet, wird es am Bug der “Titanic II” eine spezielle Kamera geben. Damit nämlich die Passagiere diese beiden Szenen nachstellen können:
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