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Südtiroler Bischof: "Doppelpass spaltet"

Bischof Ivo Muser (rechts) klar gegen Doppelstaatsbürgerschaft.
Bischof Ivo Muser (rechts) klar gegen Doppelstaatsbürgerschaft. ©APA
Im einem Interview hat Südtirols Bischof Ivo Muser die derzeitige Diskussion um den Doppelpass als "völlig überflüssig" bezeichnet. Separatistische Parteien üben scharfe Kritik - und verweisen auf den Papst.

Die “Süd-Tiroler Freiheit” um Eva Klotz und Sven Knoll hat den Südtiroler Bischof Ivo Muser in Zusammenhang mit dessen Kritik an der Möglichkeit eines Doppelpasses für die Südtiroler attackiert. Die Partei verwies in einer Presseaussendung auf Papst Franziskus, der nicht nur Doppel-, sondern Dreifachstaatsbürger ist.

“Der Papst besitzt durch seine Geburt in Argentinien einen argentinischen Pass, aufgrund der italienischen Abstammung seiner Eltern auch einen italienischen und jetzt auch noch den vatikanischen. Dies ist ein leuchtendes Beispiel dafür, dass eine Mehrfachstaatsbürgerschaft nicht spaltet, sondern im Gegenteil, etwas über Grenzen hinweg Verbindendes darstellt. Wie kann Bischof Ivo Muser dies also als etwas ‘Anachronistisches und Trennendes’ abtun?”, hieß es in der Mitteilung der “Süd-Tiroler Freiheit” am Mittwoch.

Südtirols Bischof mit heftiger Kritik an Doppelpass

Im Interview mit der Südtiroler Tageszeitung “Dolomiten” hatte Muser die derzeitige Diskussion um den Doppelpass als “völlig überflüssig” bezeichnet. “Sie bewirkt nichts anderes als eine Spaltung der Gesellschaft, wir reißen nur alte Wunden auf. Wir sind dabei, Dinge, die wir gemeinsam in diesem Land erarbeitet haben wie das Zusammenleben der Sprachgruppen, zu zerstören. Wenn ich mir einen zweiten Pass wünsche, dann ist es der europäische”, so der Bischof.

(APA/Red.)

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