Von den Restriktionen Japans sind potenziell der weltweit größte Hersteller von Speicherchips, Samsung, dessen Wettbewerber SK Hynix sowie die Firma LG Display betroffen. Das Handelsministerium in Tokio teilte mit, dass japanische Firmen von Donnerstag an für den Export bestimmter Materialien jeweils Lizenzen beantragen müssten. Die Behörde nannte drei Materialien, darunter flouriertes Polyimid-Material, das für die Herstellung dehnbarer Smartphone-Bildschirme verwendet wird. Polyimide sind Kunststoffe. Die "Vertrauensbeziehungen zwischen Japan und Südkorea, inklusive des Bereichs der Exportkontrolle und der Regulierung", seien wesentlich untergraben worden, hieß es.
Angespannte Lage
Südkoreas Handelsminister Sung Yun Mo warf Tokio "wirtschaftliche Vergeltung" vor. Er spielte dabei auf ein Urteil des Obersten Gerichtshofs in Südkorea im Oktober an, wonach der japanische Stahlhersteller Nippon Steel & Sumitomo Metal mehrere zehntausend Euro Schadenersatz an ehemalige Zwangsarbeiter zahlen soll. Die Kläger hatten während der japanischen Kolonialherrschaft (1910-1945) bei der Firma als Zwangsarbeiter gearbeitet. Es gibt weitere ähnliche Klagefälle. Japan argumentiert, die Schadenersatzansprüche seien mit dem bilateralen Normalisierungsvertrag von 1965 abgegolten.
Japans Maßnahme widerspreche nicht nur WTO-Regeln, sondern auch den globalen Bemühungen um einen freien und fairen Handel, sagte Sung. Das Außenministerium bestellte den japanischen Botschafter in Seoul ein, um gegen Tokios Vorgehen zu protestieren.
(APA/dpa)
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