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Südkorea: Eisenbahner setzen Streik fort

Trotz vorläufiger Festnahmen von Streikenden und Strafandrohungen haben Tausende südkoreanische Eisenbahner am Freitag ihren Streik den dritten Tag in Folge fortgesetzt.

Die Regierung erwäge „mit allen möglichen Maßnahmen“ gegen die Streikenden vorzugehen, sollten sie nicht zu ihren Arbeitsplätzen zurückkehren, drohte der Leiter der Informationsbehörde der Regierung, Kim Chang Ho.

Mehr als 90 Eisenbahner seien bisher bei verschiedenen Kundgebungen der Streikenden in den Provinzen vorläufig festgenommen worden, berichtete die nationale Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf die Polizei. Mehr als 16.000 Eisenbahner waren am Mittwoch in einen unbefristeten Streik getreten. Bis zu 60 Prozent der täglichen Züge im Personen- und Güterverkehr fielen nach Angaben des Transportministeriums aus. Die Gewerkschaft der staatlichen Eisenbahngesellschaft (KORAIL) fordert bessere Arbeitsbedingungen, Lohnerhöhungen und die Wiedereinstellung von entlassenen Mitarbeitern.

Die Regierung erklärte die Streiks für „illegal“, nachdem sich die Gewerkschaft einer auferlegten Schlichtungsphase durch die nationale Kommission für Arbeitsbeziehungen widersetzt hatte. KORAIL hatte am Donnerstag 387 streikende Eisenbahner suspendiert und die gleichen Maßnahmen 2.000 weiteren Streikenden angedroht. Zahlreiche Streikende hatten sich nach Angaben des Transportministeriums seit dem Beginn der Arbeitsniederlegungen am Mittwoch wieder an ihren Arbeitsplätzen zurückgemeldet. Die Streikführer kündigten jedoch an, sich den Drohungen nicht beugen und den Arbeitskampf fortsetzen zu wollen. Das Ende des Streiks hänge vom Unternehmen ab, zitierte Yonhap einen Gewerkschaftssprecher.

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