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Sudan: 30-Tage-Frist zurückgewiesen

Die sudanesische Regierung hat die ihr vom Sicherheitsrat der Vereinten Nationen gesetzte Frist zur Entwaffung der Reitermilizen zurückgewiesen.

Außenminister Ismail teilte nach einer Sitzung des Kabinetts mit, das Kabinett habe den Beschluss des Rats erörtert und befunden, die Frist von 30 Tagen sei „unlogisch und nicht einhaltbar“.

Stattdessen will sich die sudanesische Regierung an eine mit UN- Generalsekretär Annan abgesprochene und am 3. Juli unterzeichnete Vereinbarung halten. Diese sieht laut Ismail eine 90-Tage-Frist vor.

Die Reiterhorden, die unter der schwarzafrikanischen Bevölkerung seit Monaten Angst und Schrecken verbreiten, werden von der Weltgemeinschaft für die humanitäre Katastrophe in der sudanesischen Region Darfur verantwortlich gemacht. Der US-Kongress sprach angesichts von mindestens 30.000 Toten von einem Genozid. Ein Vertreter des US-Hilfswerks USAID sagte, hinzu kämen noch einmal etwa 50.000 Hungertote. Die Zahl werde in den nächsten Wochen voraussichtlich noch dramatisch ansteigen.

Nach einem Treffen zwischen Sudans Präsident Bashir und Nigerias Präsident Obasanjo hieß es am Sonntag in Khartoum, die Afrikanische Union habe die Erlaubnis erhalten, 300 Soldaten nach Darfur zu entsenden. Sollten mehr benötigt werden, werde der Sudan auch das erlauben. Der Sudan bevorzuge in der Angelegenheit „eigene Lösungen“.

Der Sicherheitsrat hatte Sudan aufgefordert, die Reiter-Milizen zu entwaffnen und für ihren Terror an unschuldigen Zivilisten zur Rechenschaft zu ziehen. Sollte dies nicht binnen 30 Tagen geschehen, behalte sich die Weltgemeinschaft Sanktionen gegen die Regierung im Sudan vor.

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