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Südafrika: Landesweiter Streik

Ein landesweiter eintägiger Streik gegen Arbeitslosigkeit und Armut hat in Südafrika Teile der Wirtschaft lahm gelegt. Die schwersten Auswirkungen wurden aus dem Bergbau, der Stahl- und der Automobilproduktion gemeldet.

Dort mussten einige Montagewerke ihre Arbeit einstellen mussten. Allein im Textilbereich blieben nach Angaben des Gewerkschafts-Dachverbands COSATU 86 Prozent oder 150.000 Mitarbeiter den Werkstätten fern. Auch im öffentlichen Dienst seien Lehrer, Krankenschwestern, Müllmänner und Fernmeldearbeiter in hoher Zahl nicht zum Dienst erschienen.

„Man kann bei einer Arbeitslosenquote von 40 Prozent nicht von einem wirtschaftlichen Aufschwung sprechen. Wir fordern eine völlig andere Geisteshaltung den Angestellten gegenüber“, sagte der Sprecher des Gewerkschafts-Dachverbandes COSATU, Patrick Craven. Der Erfolg des Aufrufs zur Arbeitsniederlegung lasse sich noch nicht absehen. Doch die Resonanz schien gemischt auszufallen.

Die Handelskammern bezifferten den Schaden durch den Ausstand für die Volkswirtschaft auf 500 Millionen Rand (60 Mio. Euro), zweifelten die COSATU-Zahlen zur Streik-Beteiligung aber an. Insgesamt hätten etwas mehr als 10 Prozent der rund sieben Millionen Beschäftigten nach ersten Erkenntnissen der angeschlossenen Betriebe gestreikt. Allerdings variiere die Zahl je nach Branche zwischen 10 und 80 Prozent. In den Innenstädten von Kapstadt, Johannesburg und anderen urbanen Zentren kam der Verkehr vorübergehend zum Stillstand, als Zehntausende demonstrierten.

Auf einer Kundgebung in Johannesburg wurde von der COSATU und den Kommunisten – die beide mit dem Afrikanischen National-Kongress (ANC) an der Regierung beteiligt sind – die Forderung nach einer Abwertung der starken Landeswährung laut. Sie hat Südafrikas Exportwirtschaft in den vergangenen Jahren arg zu schaffen gemacht. Allein im Bergbau und der Textilindustrie gingen innerhalb kurzer Zeit 100.000 Arbeitsplätze verloren

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