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Sturmwarnung für das Wochenende

Die Experten der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) rechnen weiterhin mit schwerem Sturm, der in den Bergen Spitzen bis zu 180 km/h erreichen kann.
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Eine “rote” Warnung vor Extremereignissen wurde für Niederösterreich, Wien, die Steiermark und das Burgenland ausgesprochen. Gebiete in denen die Böen über 100 km/h stark sein dürften, befinden sich vor allem in diesen Bundesländern.

Für Samstag prognostizierte die ZAMG für Wien, Niederösterreich und das Burgenland weiterhin Sturmböen zwischen 90 und 120 km/h. In der Nacht auf Sonntag sollte der Wind zwar etwas schwächer werden, im Laufe des Tages aber wieder auf bis zu 110 km/h auffrischen. “Die Luftschichtung ist sehr labil. Durchaus denkbar, dass sich in den schweren Sturm am Samstag auch Gewitter mischen”, warnte Meteorologe Walther Sobitschka. Das Rote Kreuz in der Bundeshauptstadt hat sich bereits für den Extremfall gerüstet: Ab Freitagabend stehen ca. 30 Spezialkräfte in Rufbereitschaft, die rasch Notfallquartiere bereitstellen können.

Auch in der Obersteiermark sind laut den Freitags-Prognosen am Samstag starke Böen zwischen 80 und 110 km/h zu erwarten. Im Süden dürfte “Emma” erst ab Sonntag mit Windspitzen bis zu 90 km/h spürbar sein. Mit dem Tief “Paula”, das in dem Bundesland am 27. Jänner für Zerstörungen und tagelange Stromausfälle sorgte, sei das Wetter am Wochenende nicht zu vergleichen. “Dieser Sturm ist mit Paula in seiner Stärke nicht gleichzusetzen”, so der zuständige Experte Albert Sudy. “Die Strömung kommt mehr aus westnordwestlicher Richtung und damit sind die gefährlichen Föhneffekte, wie wir sie bei ‘Paula’ erlebt haben, viel schwächer.” Bei dem Tief im Jänner gab es Windspitzen bis zu 145 km/h.

In Salzburg und Oberösterreich dürfte “Emma” vor allem am Samstag für Troubles sorgen. Ab Mittag sei bis Mitternacht im Flachland mit Böen zwischen 80 und 120 km/h zu rechnen, so die ZAMG. In den Bergen werden bis zu 180 km/h erwartet. Anders als in der Steiermark sei der Sturm zwar mit “Paula” vergleichbar, aber doch wesentlich schwächer als Orkan-Tief “Kyrill” im Vorjahr.

Vorarlberg, Tirol und Kärnten wird “Emma” weitgehend verschonen, lediglich in den Niederungen Kärntens kann es Spitzen mit bis zu 80 km/h geben. Im Bregenzer Wald, rund um den Bodensee oder auch im Tiroler Unterland sind am Samstagnachmittag Böen mit knapp 100 km/h möglich.

In anderen europäischen Ländern sorgte “Emma” bereits am Freitag für Warnungen: In Irland, Großbritannien, Norwegen und Deutschland wurde vor heftigen Böen und starkem Regen gewarnt, so die europäische Wetter-Plattform “meteoalarm” in einer Aussendung. Für Samstag wurden auch in Ungarn Sturmwarnungen ausgesprochen. In Tschechien rechnet man mit Überflutungen und vergleichbaren Situationen wie bei “Kyrill”. In Deutschland warnte der Wetterdienst laut dpa vor entwurzelten Bäumen, und schweren Gebäudeschäden.

Zu den massivsten Stürmen des vergangenen Jahres zählt mit Sicherheit “Kyrill”, der in ganz Europa wütete und teilweise Orkan-Stärke erreichte. In der Alpenrepublik wurden am 18. und 19. Jänner 2007 auf dem Feuerkogel in Oberösterreich bis zu 207 km/h gemessen. Extrem hohe Windgeschwindigkeiten gab es auch in Salzburg. Die Werte erreichten am Sonnblick beispielsweise rund 164 km/h und auf der Schmittenhöhe rund 154 km/h.

Auch im Juni 2007 gab es ein schwerwiegendes Unwetter, das in Ostösterreich zwei Menschenleben forderte. Sturmböen bis zu 123 km/h wurden am 21. Juni des vergangenen Jahres in Wien, Niederösterreich, Oberösterreich und dem Burgenland gemessen. In der Bundeshauptstadt wurde ein 60-jährige Frau von einem Baum erschlagen, ein Kranfahrer stürzte mit seinem Baugerät um und starb.

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