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Sturm Graz feierte souveränen 3:1-Sieg

Sturm Graz hat am Samstag bei Aufsteiger Kapfenberg einen 3:1-Sieg gefeiert und damit zumindest bis zum Sonntag die Tabellenführung übernommen.

Die favorisierten Grazer dominierten das erste steirische Oberhaus-Derby seit über 15 Monaten über weite Strecken und hätten durchaus auch höher gewinnen können.

Es bleibt dabei, Kapfenberg muss weiter auf den ersten Saisonsieg warten. Tore von Stankovic (7.) sowie ein Muratovic-Doppelpack (17., 59.) ließen die Hoffnungen der Obersteirer vor der Rekordkulisse von 11.100 Zuschauern platzen. Den einzigen Treffer und zwischenzeitlichen Ausgleich für die Gastgeber erzielte Liendl in der 14. Minute aus einem Strafstoß.

Lediglich zu Beginn der Partie konnte Kapfenberg das Duell offen halten. Die erste “Duftmarke” setzten aber die “Blackies”: Stankovic erzielte nach präziser Hereingabe des neuerlich groß aufspielenden Haas volley das 1:0 (7.). Die Kapfenberger blieben dank eines schweren Abwehrschnitzers vorerst aber im Spiel: Erst ließ Sturm-Goalie Schicklgruber den Ball fallen, dann tippte ihn Hlinka mit der Hand an und ermöglichte Liendl so per Elfmeter den Ausgleich (14.).

Mit dem Treffer zur 2:1-Führung übernahm Sturm nach 17 Minuten dann aber endgültig das Kommando: Haas ließ am Sechzehner abtropfen, Muratovic ließ sich aus rund 17 Metern die Chance zu seinem dritten Saisontor nicht nehmen. Die Grazer präsentierten sich in der Folge spielerisch wieder von ihrer Schokoseite, so dass die defensiv anfälligen Kapfenberger kaum die Gelegenheit bekamen, ihre kämpferischen Qualitäten in die Waagschale zu werfen. Zu allem Überfluss verlor die Gregoritsch-Elf in der 38. Minute Kozelsky, der sich ohne Fremdeinwirkung am Knöchel verletzte.

Nach dem Seitenwechsel bot sich ein unverändertes Bild, auch die Personalrochaden bei den “Falken” – in der 46 Minute kam Schönberger für Felfernig, nach einer Stunde durfte Joker Wieger ran – änderten daran nichts. Sturm kam immer wieder nur allzu leicht in Ballbesitz, Kapfenberg konnte keinen Druck erzeugen. Vielmehr machten die Gäste mit dem Treffer zum 3:1 den Sieg schon vorzeitig perfekt: Nach einem Eckball brachte die etwas verschlafen wirkende Kapfenberger Defensive den Ball nicht aus der Gefahrenzone, der Kopfball von Muratovic senkte sich schließlich in hohem Bogen über Goalie Eisl hinweg ins Tor (59.).

Die Bestmarke von Ivica Vastic, der mit 124 Treffern Sturms Rekordtorschütze ist, bleibt indes noch bestehen. Mario Haas, der bei 123 Toren hält, ging trotz mehrere guter Einschussmöglichkeiten leer aus.


Franco Foda (Sturm-Trainer): “Wir bleiben auf dem Boden, aber ich bin natürlich trotzdem sehr zufrieden. Es hat mich beeindruckt, wie Mario Haas gespielt hat, welche Einstellung er wieder gezeigt und wie er die Bälle gehalten hat. Deswegen habe ich ihm auch gratuliert. Hlinka hat seine Aufgabe erfüllt, man darf die Erwartungen nicht immer zu hoch schrauben. Er ist ein wichtiger Faktor im Mittelfeld, ergänzt sich gut mit Kienzl. Aber wir hätten mehr Tore machen müssen, vor allem in der ersten Halbzeit. Das ist noch das Manko, das wir haben. Die Defensivarbeit beginnt vorne bei den Spitzen. Deshalb muss man auch Haas applaudieren, weil er auch seine Aufgabe in der Defensive mit Muratovic sehr gut erfüllt hat. Wir stehen kompakt, machen wenige Fehler, und dann kann man auch gut nach vorne spielen.”

Werner Gregoritsch (Kapfenberg-Trainer): “Ich muss Sturm gratulieren. Es war eines der Spiele, die ich als Trainer erlebt habe, wo ein Klassenunterschied war, den ich selten erlebt habe. Wir waren übermotiviert, haben maximal 50 Prozent gezeigt. Sturm hat ein Direktspiel vom Feinsten gezeigt. Unerklärlicherweise haben wir immer wieder auf Abseits gespielt. Das ist die Stärke von Sturm. Es war eine beeindruckende Vorstellung. Ich bin überzeugt, dass das nicht das Maß meiner Mannschaft war. Wir waren heute um zwei Klassen schlechter. Natürlich ist es, wenn man so etwas erlebt und sich viel vorgenommen hat, nicht angenehm. Heute war es unmöglich, Paroli zu bieten.”


Kapfenberger SV Superfund – Puntigamer Sturm Graz 1:3 (1:2)
Franz-Fekete-Stadion, 11.100, SR Dietmar Drabek

Torfolge: 0:1  (7.) Stankovic, 1:1 (14.) Liendl (Hand-Elfmeter), 1:2 (17.) Muratovic, 1:3 (59.) Muratovic

Kapfenberg: Eisl – Osoinik, Taboga, Akoto, Schellander (60. Wieger) – Lienhart, Siegl, Liendl, Felfernig (46. Schönberger) – Kozelsky (38. Pejic), Sencar

Sturm: Schicklgruber – Schaschiaschwili, Feldhofer, Sonnleitner, Kandelaki – Hölzl (78. Lamotte), Hlinka, Kienzl, Stankovic – Muratovic, Haas (85. Beichler)

Gelbe Karten: Liendl, Schönberger bzw. Hlinka, Kandelaki
Die Besten: Lienhart, Liendl, Akoto bzw. Hölzl, Stankovic, Haas

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