Studie rät zu Stärkung der Bundestheater-Holding
“Die Analyse mehrerer künftiger Organisationsmodelle ergab eine klare inhaltliche Präferenz für das Modell ‘Strategische Management Holding'”, hieß es am Freitag in einer Aussendung des Ministeriums. “Ähnliche Modelle wurden bereits erfolgreich national wie international, zum Beispiel im Rahmen der ‘Opernstiftung Berlin’ oder der ‘Bühnen Graz’, etabliert.”
Die 78-seitige Studie empfiehlt u.a. die längerfristige Garantie der Basisabgeltung auf mindestens drei Jahre (“Ideal wäre für die Laufzeit der Verträge mit den Intendanten”) sowie eine “jährliche Indexanpassung” der Basisabgeltung. “Die Beteiligung der Bühnengesellschaften an der Servicegesellschaft sollte wieder aufgelöst werden, um echte ‘Kunden-Lieferanten-Beziehungen’ entstehen zu lassen”, heißt es weiter. Eine generelle Verbesserung des Internen Kontrollsystems (IKS) sei bei den Bundestheatern unabhängig von der künftigen Organisationsstruktur geboten, Effektivität und Effizienz der Aufsichtsräte soll verbessert werden.
“Die Auffassung von ICG, dass die Zusammenarbeit und wechselseitige Abstimmung der Bundestheater verstärkt werden sollten, um die bestehenden Schwachstellen zu beseitigen, führt zu der Schlussfolgerung, dass die Organisationsvariante ‘Strategische Managementholding’ jenes Organisationsmodell ist, welches die Bundestheater strukturell am besten unterstützen würde, da damit sowohl eine effektive strategische Steuerung der Bundestheater wie auch die Pflege der eigenständigen, künstlerisch herausragenden Profile der Bühnengesellschaften möglich ist”, heißt es in der “Management Summary” der Studie. Derzeit seien die Bundestheater in einer Mischung der Modelle “Beteiligungsholding” und “Strategische Managementholding” organisiert.
“ICG ist der Ansicht, dass bei den Bundestheatern keine ‘strukturelle Revolution’ nötig ist, sondern eine Weiterentwicklung der mit der Ausgliederung begonnenen Strukturreform und eine konsequente Umsetzung des Organisationsmodells die bessere Lösung ist, zumal seit der Ausgliederung der Bundestheater nun bereits 15 Jahre vergangen sind und sich die Rahmenbedingungen für die Bundestheater in den letzten Jahren doch stark verändert haben”, so die Studienautoren, die allerdings festhalten, “dass selbst eine neue und konsequent angewandte Organisationsstruktur alleine noch nicht ausreicht, alle Schwachstellen in den Geschäftsprozessen der Bundestheater zu beseitigen. Dazu müssen auch in allen Bundestheatergesellschaften rasch die erforderlichen Projekte und Maßnahmen zur kritischen Analyse und Verbesserung der wichtigsten Abläufe durchgeführt werden.”
Er werde noch vor Weihnachten Gespräche mit der Holding und den Theatern führen, um die Ergebnisse dieser Analyse und deren Umsetzung zu besprechen, wurde Kulturminister Josef Ostermayer (SPÖ) in der Aussendung zitiert. “Anfang nächsten Jahres werden dann die notwendigen legistischen Schritte mit dem Koalitionspartner und dem Parlament diskutiert, um alle Vorkehrungen zu treffen, damit die ‘Bundestheater Holding Neu’ so bald wie möglich an den Start gehen kann. Das Ziel muss sein, auch aus den Erfahrungen der Vergangenheit lernend, eine Verbesserung von Aufsicht und Kontrolle im Konzern und eine wirtschaftliche Optimierung der Arbeitsabläufe, bei gleichzeitiger Sicherung der künstlerischen Freiheit der Theater, zu ermöglichen.”
(S E R V I C E – Download der Studie unter)
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