Studentenansturm: ÖH fordert Boku-Ausbau
Die steigende Zahl an Neuinskriptionen an der Universität für Bodenkultur (Boku) sorgt für überfüllte Hörsäle, seit mehreren Semestern werden Vorlesungen etwa aus der jungen Studienrichtung Umwelt- und Bioressourcenmanagement in Kinosälen abgehalten. “Das ist inakzeptabel”, kritisierte der Vorsitzende der Hochschülerschaft (ÖH) an der Boku, Paul Himmelbauer, und forderte Wissenschaftsminister Johannes Hahn auf, das “starke Wachstum” der Boku bei den Leistungsvereinbarungen zu berücksichtigen,
Die Studentenvertreter sehen zwar im Vienna Institute of Biotechnology (VIBT) in der Muthgasse in Wien-Döbling eine räumliche Entlastung der biowissenschaftlichen Studien- und Forschungseinrichtungen, aber auch der älteste Standort der Boku, die Türkenschanze in Wien-Währing bzw. -Döbling, müsse weiterentwickelt werden. Neben einem Ausbau von Lehrinfrastruktur durch ein Studienzentrum müsse auch “mehr Platz für studentische Initiativen und zusätzliche Lernräume geschaffen werden”, so die ÖH. Bei den anstehenden Verhandlungen über die Leistungsvereinbarungen zwischen Bund und Unis müsse diese berücksichtigt werden, sonst könnten die Qualität der Lehre und ein akzeptables Betreuungsverhältnis “nicht ansatzweise gehalten werden”.
Platzproblem lösen aber wie?
Im Wissenschaftsministerium ist man sich laut einem Sprecher Hahns “der Lage an der Boku bewusst”, es werde auf jeden Fall Thema der Leistungsvereinbarungen sein, wie das Platzproblem gelöst werden könne. Er verwies allerdings gleichzeitig darauf, dass “die Uni entscheiden muss, wo sie ihre Schwerpunkte setzt”. Zudem sei die Infrastruktur der Boku erst vergangene Woche über das Universitäts- und Forschungszentrum am Standort Tulln erweitert worden. Generell wäre es im Sinne des Ministeriums, wenn an den Unis wie an den Fachhochschulen eine Studienplatzfinanzierung eingeführt werde, so Hahns Sprecher.
Für das bevorstehende neue Studienjahr sieht man im Ministerium die Zahl der Erstsemestrigen an der Boku bisher nicht als problematisch an. Derzeit liege diese Zahl im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (Stichtag 11. September) sogar niedriger – wie übrigens an fast allen Unis. Ausnahme ist die Uni Salzburg, dort hat man heuer bereits rund 1.300 Studienanfänger verzeichnet, im Vergleichszeitraum 2008 war es die Hälfte. Im Wissenschaftsministerium erklärt man diesen Ansturm mit dem “Wegfall der Studiengebühren”.
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