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Stronach im Interview

Magna-Boss und Milliardär Frank Stronach hat im VN-Interview über die Wiener Austria, die Ziele der Violetten für die aktuelle Bundesligasaison und natürlich auch über die Konkurrenz gesprochen.

VN: Die Austria hat sich eine neue Geschäftsordnung verpasst, die auch Sie unterschrieben haben. Demnach sollen Sie sich aus dem Tagesgeschäft heraushalten, etwaige Trainer-Wechsel mit dem Verein vorher besprechen.

Stronach: “ In den vergangenen Jahren wurde zu viel Entscheidungskompetenz und Verantwortung delegiert. Da wurde viel Geld nicht richtig eingesetzt. Ich möchte Markus Kraetschmer mehr Verantwortung geben. Er ist schon lange bei der Austria und hat schon immer gute Arbeit geleistet. Sportlich haben Peter Stöger und Frenkie Schinkels das Sagen, rechtlich unterstützt uns Wolfgang Rebernig. Ich vertraue ihnen, dass sie die Austria so führen, als ob es ihre eigene Firma wäre.“

VN: Die Zusammenarbeit zwischen Magna und Austria läuft nun sieben Jahre. Hat diese „Ehe“ für Sie ein Ablauf-Datum oder soll sie längerfristig bestehen?

Stronach: “ Für mich gibt es kein Ablaufdatum. Unser Ziel war es immer, mit der Austria Meister zu werden und in Europa an der Spitze mitzuspielen. Ich werde diesen Weg auch weiterhin konsequent verfolgen.

VN: Dietrich Mateschitz ist mit Red Bull in den Salzburger Fußball eingestiegen und hat damit mehr Konkurrenz erzeugt. Wie sehen Sie das Engagement samt Berater Beckenbauer?

Stronach: “ Mich freut es, wenn ein weiterer Weltkonzern in den heimischen Fußball investiert. Konkurrenz belebt das Geschäft, das hebt das Niveau. Ich finde es sehr positiv, wenn es einen gesunden Konkurrenzkampf in der Liga gibt.“

VN: Die Austria hat ein Budget von 25 Millionen Euro, Salzburg angeblich über 30. Haben Sie die Absicht, noch mehr zu investieren?

Stronach: “ Nein, ganz im Gegenteil. Wir haben bereits vor längerer Zeit damit begonnen, die Kosten zu optimieren. Es sind Fehler in der Personalplanung passiert, das bringt auch Reibungsverluste mit sich. Wir haben hier ein System drinnen, mir geht es um einen langfristigen Aufbau, ich will Ruhe und Harmonie im Klub haben.“

VN: Austria Magna holte zuletzt den ÖFB-Cup, war im UEFA-Cup-Viertelfinale, in der Meisterschaft aber nur Dritter. Welche Ziele stecken Sie dem Verein für die aktuelle Saison?

Stronach: “ Man muss sich immer an den Besten orientieren, deshalb wollen wir auch heuer so viele Erfolge wie möglich feiern. Wer etwas Großes erreichen will, muss etwas Übergroßes anstreben. Langfristig soll der Klub Österreichs Topverein sein, der sich auch international in der europäischen Elite etabliert und damit zu einem Aushängeschild der Republik wird.“

VN: Die Austria hat mit Lasnik, Schiemer, Linz, Ulmer, Netzer einige junge Österreicher geholt. Soll das neue Trainer-Duo die junge Welle forcieren oder alles der Rückeroberung des Titels untergeordnet werden?

Stronach: “ Natürlich wollen wir den Titel gewinnen, aber wir müssen auch an die Zukunft denken. Seit der Gründung der Akademie vor fünf Jahren in Hollabrunn war es unser Ziel, dass wir einmal eine Austria-Mannschaft haben, die zu einem überwiegenden Teil aus Akademie-Abgängern besteht. Ein Unternehmen, das nicht in die Forschung investiert, ist zum Scheitern verurteilt. Wir brauchen ehrliche Kämpfer, die ein Herz für Austria haben.“

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