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Streit zwischen Venezuela und Mexiko eskaliert

Zwischen Mexiko und Venezuela ist der Streit um abfällige Bemerkungen von Präsident Hugo Chavez über seinen Amtskollegen Vicente Fox eskaliert. Beide Länder beorderten am Montag ihre Botschafter zurück.

Venezuela wies ein mexikanisches Ultimatum zurück, sich für die verbalen Attacken von Chavez zu entschuldigen. Fox sagte im US-Nachrichtensender CNN, er schließe nicht aus, die diplomatischen Beziehungen zu Venezuela ganz abzubrechen. Chavez hatte Fox in der vergangenen Woche mehrmals scharf angegriffen und ihm eine unterwürfige Haltung gegenüber US-Präsident George W. Bush vorgeworfen.

Der venezolanische Außenminister Ali Rodriguez nannte das mexikanische Ultimatum eine „sinnlose Aggression“ und erklärte, für die Verschlechterung der beiderseitigen Beziehungen trage Fox die „vollständige Verantwortung“. Der mexikanische Präsident habe Venezuela wegen dessen Kritik an dem insbesondere von der US-Regierung angestrebten gesamtamerikanischen Freihandelsabkommen attackiert. Daraufhin kündigte Mexiko an, sein Botschafter Enrique Manuel Loaeza werde Venezuela schon Dienstag früh verlassen. Der venezolanische Botschafter Vladimir Villegas müsse „umgehend und endgültig“ abgezogen werden.

Chavez hatte Fox unter anderem vorgeworfen, er gehe vor den USA auf die Knie. Ein anderes Mal bezeichnete er den mexikanischen Kollegen als „Schoßhund“ des US-Präsidenten. Damit kritisierte Chavez die Haltung Mexikos beim Amerika-Gipfel im argentinischen Mar del Plata vor zwei Wochen. Mexiko war dort als Verfechter einer gesamtamerikanischen Freihandelszone aufgetreten. Chavez dagegen trat als Wortführer der Gegner der Freihandelszone auf. Er sprach sich stattdessen für eine Bolivarianische Alternative für Amerika aus und präsentierte damit ein Gegenkonzept zu dem US-dominierten Freihandelsabkommen.

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