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Streit um Wasser in Spanien

Die Dürre der vergangenen Monate in Spanien hat einen Streit um das Wasser ausgelöst. Nach dem Notfallplan der spanischen Regierung zur Versorgung der Millionenstadt Barcelona fühlen sich andere wasserarme Regionen am Mittelmeer benachteiligt und verlangten ebenfalls Hilfe.

Valencia und Murcia forderten nach Presseberichten vom Sonntag, ebenso wie Barcelona über ein Leitungssystem Wasser aus dem Fluss Ebro in Nordspanien zu erhalten.

Dies lehnte die spanische Umweltministerin Elena Espinosa bei einem Treffen mit ihren Amtskollegen der einzelnen spanischen Regionen in Madrid aber ab. Im Falle Barcelonas handle es sich um eine Notlösung, die zudem vorübergehend sei. Im Großraum von Spaniens zweitgrößter Stadt sind fünf Millionen Menschen wegen der schlimmsten Dürre seit 60 Jahren von Einschränkungen bei der Wasserversorgung bedroht. Die Stauseen in der Umgebung der katalanischen Metropole sind nur zu gut einem Fünftel gefüllt.

Die Madrider Zentralregierung beschloss deshalb, Barcelona über ein Röhrensystem mit Wasser aus dem Ebro zu versorgen. Insgesamt soll die Stadt 50 Milliarden Liter Trinkwasser erhalten. Das ist in etwa so viel, wie in 50 große Fußballstadien passen würde. Die 180 Millionen Euro teure Leitung soll im Herbst fertiggestellt sein und maximal bis Juni 2009 genutzt werden. Dann geht bei Barcelona eine große Meerwasser-Entsalzungsanlage in Betrieb, die fortan die Versorgung der Stadt sichern soll.

Valencia und Murcia forderten die Wiederaufnahme eines milliardenschweren Wasserprojekts, das von der vorherigen Regierung von Ministerpräsident Jose Maria Aznar ins Leben gerufen worden war. Dieses sah vor, über ein weitläufiges Leitungsnetz Wasser aus dem Ebro in den trockenen Süden umzuleiten. Die jetzt regierenden Sozialisten hatten das auf rund 25 Milliarden Euro geschätzte Vorhaben aus Umweltschutzgründen gekippt.

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