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Streikwoche in der Sozialwirtschaft vor Abschluss

Streikende während des Warnstreiks in Thal bei Graz
Streikende während des Warnstreiks in Thal bei Graz ©APA/ERWIN SCHERIAU
Die Beschäftigten in der Sozialwirtschaft schließen am Donnerstag ihre Streikwoche mit einer Abschluss-Aktion ab. Bevor die Gewerkschaft vor den Räumlichkeiten der Arbeitgeber zu einer "Lichter-Menge" aufruft, wird an zahlreichen Standorten noch die Arbeit stundenweise niedergelegt. Die Arbeitnehmerseite will damit ihrer Forderung nach vier Prozent Lohnerhöhung Nachdruck verleihen. Die Arbeitgeberseite verwies zuletzt wiederholt auf die äußeren Umstände.

Nachdem am Dienstag bereits in den Bundesländern gestreikt wurde, folgten am Mittwoch auch Betriebe in Wien. Am Donnerstag geht es in den dritten Streiktag. Insgesamt wurde bzw. wird damit zwischen Dienstag und Donnerstag an rund 300 Standorten der rund 130.000 Beschäftigten in den privaten Gesundheits-, Sozial- und Pflegeberufen gegen das als unzureichend empfundene Angebot der Arbeitgeberseite protestiert.

"In allen Streikversammlungen zeigen die Beschäftigten, dass sie sich ein angemessenes Angebot der Arbeitgeber erwarten", sagte dazu am Mittwoch GPA-Chefverhandlerin Eva Scherz in einem Statement zur APA.

Stockende Kollektivvertragsverhandlungen

Angekündigt worden waren die Streiks bereits in der Nacht auf vergangenen Freitag, nachdem die Kollektivvertragsverhandlungen nach der dritten Runde ohne Einigung zu Ende gegangen waren. Das von den Arbeitgebern vorgelegte Angebot sei "unzureichend", teilten die Gewerkschaften GPA und vida danach mit. Vorgeschlagen wurden von Arbeitgeberseite durchschnittlich 1,71 Prozent Plus auf KV-Gehälter und 1,3 Prozent auf IST-Gehälter für 2026 sowie 1,65 Prozent auf KV-und IST-Gehälter für 2027.

Die Arbeitgeber müssten endlich zur Erkenntnis gelangen, dass ihr Angebot deutlich zu wenig ist, betonte Scherz bereits zum Streik-Auftakt am Dienstag. Neben einer Erhöhung um vier Prozent fordert die Arbeitnehmerseite u.a. Verbesserungen der Arbeitsbedingungen, vor allem bei Teilzeitkräften.

Abschluss-Aktion am Donnerstag in Wien

Am Donnerstag plant die Gewerkschaft eine abschließende Aktion vor dem Standort des Arbeitgeberverbandes Sozialwirtschaft Österreich (SWÖ) im Wiener Ignaz-Kuranda-Park. "Wir werden unseren Protest morgen auch zu den Arbeitgebern tragen und mit einer Lichter-Menge darauf pochen, dass unserem Verhandlungsgegenüber ein Licht aufgeht", sagte Scherz dazu am Mittwoch. "Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Pflege und dem Sozialbereich müssen ihre Rechnungen bezahlen." Gefordert wird ein "faires Angebot" bei der nächsten Verhandlungsrunde kommende Woche (11. Dezember).

Sorgen müssten sich Klienten der Betriebe bzw. deren Angehörige angesichts der Streiks keine machen, versicherte die GPA mehrmals. Die Streiks würden aber dennoch so ausfallen, dass die Arbeitgeberseite sie "spüren" werde. Möglich seien etwa Ausfälle von Ausflügen für Senioren oder die Schließung für den Kundenverkehr in bestimmten Bereichen für einige Stunden, etwa in der Suchtberatung.

Arbeitgeber verwiesen auf schwierige Umstände

Von Arbeitgeberseite - Sozialorganisationen wie etwa die Volkshilfe - zeigte man sich bisher zwar verständnisvoll, aber handlungsunfähig. "Wir sind abhängig von der öffentlichen Hand", verwies der Vorsitzende der Sozialwirtschaft Österreich und Geschäftsführer der Volkshilfe Erich Fenninger letzte Woche auf die Kürzungen durch den Bund sowie die Bundesländer. Man müsse Druck aufbauen auf die Politik, damit diese die "Sozialleistungen von morgen" ausreichend finanziert, ergänzte er am Sonntag.

(APA)

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