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Straußeneier: Die andere Überraschung

Durchaus überraschend könnte der Ostersonntag verlaufen, wenn die Kinder anstatt des gewohnten roten Eies ein "etwas" größeres Exemplar vorfinden würden. Bilder

Denn dann hat ihnen der Osterhase ein Straußenei ins Nest gelegt. Mit einem Durchmesser von ungefähr 13 Zentimetern wäre es im Versteck sicher leichter zu finden und es wäre auch gleich für das Mittagessen gesorgt. Je nach Größe lässt sich mit einem Exemplar eine Eierspeise kochen, für die man ungefähr 25 Hühnereier benötigen würde, sagte Ingrid Gärtner vom Straußenland im niederösterreichischen Schönberg/Kamp.

Für ein hartgekochtes Ei ist jedoch etwas Geduld vonnöten, die Kochzeit liegt bei 1,5 Stunden. Will man sich ein solches zu den Feiertagen gönnen, so muss man nicht eine Woche vorher die Straußenfarm stürmen. Das überdimensionale Osterei hält sich im Kühlschrank bis zu einem halben Jahr und kann somit, fast jederzeit, bei einem spontanen Ausflug nach Schönberg um 27 Euro erstanden werden. Nach dem Verzehr erweist sich die ein bis drei Millimeter dicke Schale außerdem als äußerst nützlich. Sie entwickelt einen für Menschen nicht wahrnehmbaren Geruch, der Insekten vertreibt. So wurden die Splitter bereits im alten Ägypten in Kornkammern gegen Mehl- und Getreidekäfer aufgelegt. Bleibt das Ei jedoch ganz, so wird es auf der Farm aufwendig verziert und als Andenken verkauft.

Auf dem Hof lassen sich ausgewachsene Strauße, Nandus und Emus besichtigen. Die rund 200 Tiere leben auf neun Hektar, unterhalten die Gäste, sorgen für Eiernachschub und werden irgendwann zu Leberaufstrich, Schinken, Filets, Steaks und Dauer- oder Bratwurst verarbeitet. Bei Seniorenausflügen als besonders beliebt erwies sich der hauseigene, natürlich aus Straußeneigelb erzeugte Eierlikör. Aus den Federn der Tiere werden Boas, bunte Dekorationen sowie Staubwedel für Autos, Deckenbeleuchtungen und Möbel hergestellt.

Bei der Freilandbesichtigung sieht man die bis zu 75 km/h schnell laufenden Vögel beim Balzen, Streiten und Revierverteidigen. Höhepunkt ist der Publikumsliebling “Blacky”. Unter den sonst scheuen Tieren nähert er sich sofort den Gästen und spielt mit dem Wärter. “Jetzt zeig einmal wie schön du balzen kannst, na balz ein bisschen für uns”, fordert der Führer ihn auf. “Blacky” lässt sich nicht zweimal bitten und zeigt prompt seine Federpracht.

Hat man die Tiere zur Genüge beobachtet, besteht die Möglichkeit – auf Vorbestellung – Straußeneierspeise, -wurst oder -aufstrich zu verkosten. Anschließend kann man sich noch im sechs Kilometer entferntem Langenlois mit einem ordentlichen Weinvorrat für die Feiertage eindecken.

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