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Strasser hält an Geheimdienst-These fest

Ex-Innenminister Strasser hält an seiner Geheimdienst-These fest. Er will in seinem Prozess wegen Bestechlichkeit beweisen, dass er zu Recht davon ausgehen konnte, dass im Jahr 2010 Agenten auf ihn angesetzt waren. Zum Nachweis dafür nominierte Verteidiger Thomas Kralik am siebten Verhandlungstag mehrere Zeugen, die diese Darstellung untermauern sollen.


So werden beim nächsten Prozesstermin am 11. Jänner zwei Beamte des Bundesamts für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) aussagen, die laut Strasser schon im Frühjahr 2010 und damit Monate vor seinem ersten Treffen mit den vermeintlichen Lobbyisten an seine Lebensgefährtin herangetreten waren. Der frühere EU-Delegationsleiter der ÖVP, der laut Anklage zwei als Lobbyisten getarnten britischen Journalisten auf den Leim gegangen war und diesen seine entgeltliche Einflussnahme auf die EU-Gesetzgebung in Aussicht gestellt haben soll, behauptet bekanntlich, er habe die beiden einem Geheimdienst zugerechnet und sie bzw. deren Hintermänner enttarnen wollen.

Sie hätten diese um “ein dringendes Gespräch” gebeten, legte Strasser am Dienstag im Wiener Straflandesgericht dar: “Im Nachhinein hat sie mir erzählt, dass die eine Sensibilisierung vorgenommen haben, dass ein Geheimdienst an mir Interesse haben könnte.” Seine Freundin sei “vollkommen von den Socken gewesen”.

In diesem Zusammenhang betonte Strasser, der bereits vernommene BVT-Chef Peter Gridling habe insofern nicht ganz korrekt ausgesagt, als er diesem bei einem Gespräch im April 2011 zehn Punkte vorgelegt hätte, die seiner, Strassers, Meinung nach deutliche Indizien aufzeigten, dass er in den vorangegangenen Monaten mögliches Ziel einer Geheimdienst-Attacke war.

Strasser will auch schon im April oder Mai 2010 in seinem Büro in Brüssel seine Assistentinnen vor einer Geheimdienst-Überwachung gewarnt haben. Ein entsprechendes Gespräch soll ein ehemaliger Praktikant bezeugen, der nun ebenfalls für den 11. Jänner geladen wird.

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