“Derzeit kein Thema” hieß es bei österreichischen Großbanken am Donnerstag nach einem Rundruf.
“Es bestehen derzeit keine diesbezüglichen Pläne”, verlautete aus der BAWAG PSK auf APA-Anfrage nach möglichen Negativzinsen auf Guthaben von Groß-Kommerzkunden oder Privatkunden. Auch bei der österreichischen UniCredit-Tochter Bank Austria hieß es dazu heute: “Derzeit kein Thema.”
“Wer zu uns kommt wird nicht bestraft”
Die deutsche HVB-Spitze hat sich in dieser umstrittenen Zinsenfrage schon länger festgelegt: So lange er an der Spitze der HypoVereinsbank stehe, werde es keine negativen Zinsen geben, hatte HVB-Chef Theodor Weimer vor kurzem öffentlich erklärt: “Egal, wer zu uns kommt, er wird dafür nicht bestraft.”
Nur noch Frage der Zeit?
Für die “Neue Zürcher Zeitung” war es indes nur eine Frage der Zeit, bis der Negativzins der Europäischen Zentralbank auf Einlagen der Geschäftsbanken auch an die Kunden der Banken weitergereicht würde. Am Donnerstag hat die Commerzbank ihre diesbezüglichen “Gebühren”-Pläne bestätigt. Zuvor hatten vor allem große amerikanische Depotbanken in Deutschland, State Street und Bank of New York Mellon, mit Strafzinsen auf Bankeinlagen von sich reden gemacht. Besonders Fondsgesellschaften, die sich aus Sicherheitsdenken von ihren Depotbanken hohe Summen liquide verwahren lassen wollten, waren von Strafzinsen betroffen.
Langjährige Kunden sollen nicht verärgert werden
Mit Gebühren auf Einlagen müssen laut “NZZ” demnach vor allem institutionelle Kunden rechnen, die sonst keine großen Geschäfte mit der Bank tätigen und plötzlich große Liquiditätspolster bei ihr zwischenlagern wollen. Gute langjährige Kunden hingegen sollten möglichst nicht verärgert werden, deshalb würde “selektiv” entschieden, wer mit solchen Zahlungen belegt würde und wer nicht. Vor kurzem hatten Lufthansa und E.ON angegeben, ihnen sei von bestimmten Banken mit Negativzinsen gedroht worden, sie nannten aber nicht, welche Banken das angedroht haben.
(APA)
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