Das Experiment, bei dem am vergangenen Donnerstag 29 betäubte Schweine im Schnee vergraben wurden, um die Überlebenschancen von Lawinenopfern zu erforschen, hatte über die Grenzen Österreichs hinaus für einen Sturm der Entrüstung gesorgt. Nach Protesten wurde das Experiment am Nachmittag des selben Tages abgebrochen. Für zehn Versuchsschweine war es allerdings zu spät. Sie überlebten den Versuch nicht.
Als “einen großen Verlust für das Projekt” hatte Studienleiter Peter Paal von der Medizinischen Universität Innsbruck den Abbruch bezeichnet. Lediglich ein Drittel der Studie habe durchgeführt werden können. Tierethikkommission und das Wissenschaftsministerium hatten das Projekt genehmigt. Die Forscher sahen die Tests als unabdingbar an. Ziel des Projektes sei es, in Zukunft die Überlebenschancen von verschütteten Lawinenopfern zu erhöhen und somit eventuell menschliche Leben zu retten.
Kritiker sprachen dagegen von “Barbarei” und “makaberen Tierversuchen”. Madeleine Petrovic, Präsidentin des Wiener Tierschutzvereins, kritisierte das “mangelnde Gefühl mancher Wissenschafter, was ethisch vertretbar ist und was nicht”. “Diese Versuche sind ein Schlag ins Gesicht für jeden seriösen Zugang zur Wissenschaft”, meinte sie. Wenig Freude hatten auch zahlreiche Politiker mit dem Projekt. Als “moralisch äußerst bedenklich” bezeichnete der Tiroler Tierschutzreferent und LHStv. Anton Steixner (V) das Begraben lebender Schweine unter den Schneemassen. Er sei über diese “sonderbare Methode der Universität Innsbruck” überrascht und stelle sich die Frage, ob wissenschaftliche Erkenntnisse ein derartiges Vorgehen rechtfertigen.
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