Trotz des Flugzeugabsturzes über der Sinai-Halbinsel Ende Oktober ist Ägypten als Urlaubsort nach wie vor sehr beliebt bei den Vorarlbergern. Insgesamt konnten viele Buchungen verzeichnet werden. Laut Herburger Reisen gibt es derzeit keine Reisewarnung vonseiten des österreichischen Außenministeriums, sollte eine vorliegen, würden die Storno- oder Umbuchungsgebühren von den Reisebüros übernommen werden.
Flugzeugabsturz auf Sinai
Beim Absturz eines russischen Passagierflugzeug über der Sinai-Halbinsel am 31. Oktober 2015 kamen 224 Menschen ums Leben. Nach Einschätzung Moskauer Behörden sei die Maschine vermutlich schon in der Luft zerbrochen. “Die Zerstörung ist in der Luft geschehen”, sagte Viktor Sorotschenko von der Untersuchungskommission.
Die Absturzursache ist noch unklar, jedoch könne ein terroristischer Anschlag nicht ausgeschlossen werden. Die Geheimdienste der USA und Großbritanniens gehen laut Medienberichten davon aus, dass eine an Bord geschmuggelte Bombe den Airbus-Absturz auf dem Sinai verursacht hat. Ein Passagier oder ein Flughafenmitarbeiter habe den Sprengsatz in der Maschine deponiert, berichtete die britische Zeitung “The Times” unter Berufung auf abgefangene Gespräche zwischen Jihadisten des Islamischen Staats (IS). Bis dahin hatte der ägyptischer IS-Ableger erklärt, er habe die Maschine zum Absturz gebracht. Bisher hatten ägyptische und russische Behörden dies bezweifelt.
(APA/red)
5 Fragen an Patrick Moosmann, Geschäftsführer 5vor12 Reisen in Feldkirch
Wie sieht es derzeit mit bestehenden Buchungen für Ägypten aus? Gibt’s viele Stornierungen?
Die große Welle ist bei uns jetzt erstmal vorbei. Momentan ist es wieder ruhig, aber letzte Woche gab es einen großen Andrang.
Wie schätzen Sie die touristische Situation in Ägypten ein?
Ägypten wird in drei große Gebiete eingeteilt, von denen zwei die Auswirkungen des Absturzes nur wenig spüren werden. Sharm el Sheik (Anm.: Stadt im Süden Sinais) wird allerdings schwer betroffen sein. Russland hat seine Flüge nach Ägypten schon eingestellt und bald werden auch die Touristen aus anderen europäischen Ländern wie England oder Deutschland fehlen. Das Land als Ganzes ist zwar nur angekratzt, doch die fehlenden Urlauber in Sharm el Sheik werden sich sicher negativ auf deren Industrie und Wirtschaft auswirken.
Gibt’s überhaupt eine Nachfrage?
Natürlich besteht immer noch eine große Nachfrage. Ägypten ist immer extrem gut gebucht. Vor allem in den Wintermonaten herrscht ein großer Hype für Hurghada. Warum auch nicht? Die Hoteliers sind sehr gut, die warmen Temperaturen angenehm, es gibt günstige Angebote und das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt. Wo bekomme ich das sonst?
Worauf muss geachtet werden? Was würden Sie empfehlen?
Den geplanten Urlaub einhalten und gesperrte Gebiete vermeiden. Wer seine eigenen Routen plant und selbstständig mit dem Auto unterwegs ist, sollte auf der Hut sein und sich nicht wundern, wenn etwas passiert. Einfach in den offiziellen Badegebieten bleiben und keine eigenen Ausflüge unternehmen, dann kann nichts schiefgehen.
Was sagen Sie zu den Sicherheitsvorkehrungen auf ägyptischen Flughäfen?
Ich finde es ehrlich gesagt unfair, auf ein einzelnes Land abzuzielen. Kein einziger Flughafen bietet eine hundertprozentige Sicherheit. Wer wirklich eine Bombe in einen Flieger schmuggeln will, der könnte das auch in Zürich schaffen. Klar dürfte es dort schwerer werden, aber ich bin mir sicher, dass es möglich ist. Ich selber habe noch nie schlechte Erfahrungen in Ägypten gemacht. Jeder wird ordnungsgemäß durchgescannt und untersucht. Man sollte sich nicht von so etwas verrückt machen lassen.
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